70 Jahre im Einsatz für Familien
Der Einladung zum Festakt folgten viele Ehrengäste, darunter NR Peter Weidinger in Vertretung von Bundesfamilienministerin Susanne Raab, LHStv. Gaby Schaunig, LHStv. Martin Gruber sowie Christian Scheider, Bürgermeister der Stadt Klagenfurt. Die Diözese war vertreten durch Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Schneider Brandauer, die in Vertretung von Bischof Josef Marketz Glückwünsche überbrachte. Des Weiteren waren mit Ernst Müller und Christian Tschurtschenthaler, zwei der früheren Vorsitzenden unter den Gästen.
Viele Mitgliedsfamilien und Leihomas nahmen an der Feier teil.
Andreas Henckel Donnersmarck, der Vorstandsvorsitzende, betonte in seiner Rede, dass in den 70 Jahren vieles erreicht werden konnte, allerdings weiterhin Handlungsbedarf besteht.
„Auf gesetzlicher Ebene sollte die Einführung eines Familien Stimmrechts geprüft werden. Bezüglich Finanzen wäre eine Steuerreform anzugehen in Form einer Flat Tax und einem steuerfreien Existenzminimum für alle Familienmitglieder. Zu den langjährigen Forderungen gehört die echte Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung und ein Neudenken der Vereinbarkeit. Also mehr nacheinander statt nebeneinander. Und ebenso ist die Aufwertung von Pflege in der Familie ein Thema.“
Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer überbrachte Gratulationsgrüße des Bischofs, der aufgrund des Begräbnisses von Erzbischof em. Kothgasser nicht anwesend sein konnte. In ihrer Rede betonte sie die große Leistung des Familienverbands, sich für gute Rahmenbedingungen für Familien in gesellschaftlicher und politischer Ebene einzusetzen. Als langjährige Schulleiterin habe sie zudem einen kontinuierlichen Kontakt zum Familienverband aufgebaut, in dem sie dessen „Schulanfangszeitung“ jährlich bei den Elternabenden verteilt habe, verbunden mit großem innerem Antrieb, Eltern, die großen „Z“ nahe zu bringen: Zeit, Zuwendung, Zärtlichkeit, die Kinder für ihr Leben benötigen.
Nationalrat Peter Weidinger überbrachte Glückwünsche von Bundesministerin Susanne Raab, dankte für den Einsatz des Familienverbandes und betonte, dass der Grund für Lebenszufriedenheit zumeist in der Familie gelegt wird: „Wer Familie stärkt, stärkt Selbstbestimmung“. Er freut sich „weiterhin auf eine couragierte und enge Zusammenarbeit. Was gibt es Schöneres, als wenn wir an einer Gesellschaft bauen, wo das Morgen besser ist, als das Gestern“.
Auch LHStv. Gaby Schaunig dankte für den Einsatz des KFV: „Was man in Familien investiert, kommt vielfach zurück“. Familien seien Orte der Emotionen.
Es gelte als Politik und mit dem KFV den gesellschaftlichen Diskurs auch weiterhin zu pflegen und weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, die Bedingungen für alle Familien bestmöglich zu gestalten. Zur Jubiläumsfeier überreichte sie im Namen des Landes eine Festtagstorte.
LHStv. Martin Gruber lobte den KFV, der sich in "mit viel ehrenamtlichem Engagement für die Familien in diesem Land und damit in die Zukunft einbringt". Dies gelte umso mehr, da die Zeiten herausfordernd, teilweise mit Perspektivlosigkeit verbundenen seien. Die Familie sei wesentlicher Rückzugsort, um Kraft, Energie und Orientierung für die großen Herausforderungen des Lebens zu sammeln.
Es könne nicht darum gehen, von außen bis ins Kleinste hinein, auch öffentliche Räume zu reglementieren, sondern Familien Eigenverantwortung zu zuerkennen und er betont die Dringlichkeit, Familien als Fundament der Gesellschaft zu stärken.
„Jede Gesellschaft ist nur so stark, wie ihre Familien sein können“, so Christian Scheider, Bürgermeister der Stadt Klagenfurt. Die Arbeit des KFV sei wichtiger denn je, es gelte sich den Herausforderungen zu stellen. „Intakte Familien bieten die Möglichkeit sich für die Zukunft gut vorzubereiten, auch in schwierigen Zeiten.“ Auch von der Stadt bekam der Familienverband eine Torte überreicht, verbunden mit der Zusicherung mit der Stadt Klagenfurt einen Partner an der Seite zu haben.
An der Feier nahmen etliche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teil. So waren unter den Gästen NR Petra Oberrauner (SPÖ), sowie LAbg. Herbert Gaggl, Julia Löschnig (Landesstellen GF der ÖVP), Isabella Rauter (Villacher Gemeinderat/Bezirksfrauenvorsitzende) sowie Rolanda Honsig-Erlenburg, Präsidentin der Katholischen Aktion, Johanna Karnel (Vorsitzende Kath-. Familienwerk), Dompfarrer Peter Allmaier (Vertreter des Domkapitels), Georg Haab (Bereichsleiter Familie und Lebensbegleitung in der Diözese) sowie die Generalsekretärin des KFÖ, Rosina Baumgartner und vom Familienverband Steiermark Vorsitzende Cornelia Pernkopf mit Geschäftsführerin Evelin Kölbl.
In einen Rückblick über das 70jährige Bestehen hob Gudrun Kattnig, die frühere Geschäftsführerin des KFV, interessante Aspekte aus den Archiven ans Tageslicht. So habe es schon immer einen roten Faden gegeben, nämlich die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Familien zu stärken und ihre Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu vertreten. Es gefährde sowohl Familien als auch die Gesellschaft, wenn Belange die die Familie beträfen, zunehmend ausgelagert werden. Family first – laute die Lobbyarbeit des KFV für die Familien. Es gelte Familien vorrangig zu behandeln, d. h. der Staat müsse den Familien Vorrang geben. Dies gelte vor allem im Bereich der Kinderbetreuung, für den der Familienverband echte Wahlfreiheit auch in finanzieller Sicht fordert. Rückblick
Viele spannende Aspekte, warum Familie zu Recht als „Herzstück“ bezeichnet werden darf, lieferte Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag. Der Mediziner und Theologe referierte über die neuesten Ergebnisse der Stammzellenforschung. So gebe es neben und unter der DNA des Menschen weitere epigenetische Codes, die biologische Verbundenheiten zwischen Mutter, Kind und Vater aufzeigen, die unauflöslich sind. Er unterstütze daher den Einsatz des Familienverbandes, sich für das Kindeswohl zu engagieren, da es von extremer Bedeutung für jedes Kleinkind ist, möglichst lange und möglichst intensiv von der Mutter versorgt zu werden, im Sinn der berühmten drei „Z“: Zuwendung – Zeit – Zärtlichkeit. Der Vortrag von Prof. Huber wurde aufgezeichnet und wir in Kürze über die Homepage abrufbar sein.
Ebenso gibt es eine Fotodokumentation. Bitte klicken Sie hier
Vortrag Johannes Huber auf YouTube
Bericht Kleine Zeitung 7. März 2024:
Herzlose Politik führte zu Hungerstreik S.1
Herzlose Politik führte zu Hungerstreik S.2
SONNTAG - Familie ist die Keimzelle der Kirche, 17. März 2024