Wie sag ich's meinem Kind - Sexualerziehung ist mehr als Aufklärung
Warum klären wir Kinder auf? Was ist das Ziel gelingender Sexualpädagogik?
Welches ist das wichtigste Sexualorgan?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmer des Seminarabends „Sexualerziehung ist mehr als Aufklärung“ am 21. September im Diözesanhaus.
„Es geht nicht in erster Linie um die Vermittlung von Wissen, sondern um Verstehen und gelingende Identitätsentwicklung“, so Michi Bozanovic, Sexualpädagoge aus Villach. „Wir wünschen unseren Kindern, dass sie in der Lage sein werden, gelingende, stabile und glückliche Beziehungen zu leben.“ Daher sei Sexualerziehung viel mehr als ein Aufklärungsgespräch.
Vielmehr gehe es um die Förderung einer ganzheitlich positiven Identitätsentwicklung von Anfang an. In einer guten Bindung zum eigenen Kind sollte es Kindern erlaubt sein, Fragen zu stellen und ehrliche Antworten zu erhalten. Sexualität ist viel mehr als Sex. Wer nur nach Lust fragt, steht in Gefahr nur zu nehmen, lässt andere leer zurück und bleibt am Ende selber leer.
„Zu den wichtigsten Grundbedürfnissen von uns Menschen zählt nicht das Bedürfnisse nach Sex, sondern die Bedürfnisse nach Selbstwert und nach sicherer Bindung“, so der dreifache Familienvater. „Daher ist das wichtigste Sexualorgan das Gehirn.“
Die Veranstaltung vermittelte eine Fülle an Information und wertvolle Denkanstöße.
Die vielen tiefgehenden Gespräche im Anschluss zeigten, es besteht Bedarf am Thema dran zu bleiben. Der Abend, der gemeinsam vom Katholischen Familienverband, dem Katholischen Familienwerk und der Abteilung Junge Kirche veranstaltet wurde, war eine Stärkung vor allem für Eltern und gab Hilfestellung, wie eine gute und wertorientierte Sexualerziehung gelingen kann.
Michi Bozanovic ist Jugendreferent und Absolvent des Studienganges Entwicklungssensible Sexualpädagogik Infos http://leib-bindung-identitaet.org/