Umfrage: Das sagen Kärntens Spitzenkandidaten zur Kleinkindbetreuung innerhalb der Familie 2023
SPÖ - Landeshauptmann Peter KAISER
In Kärnten schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen, um Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Mit dem Kinderstipendium und dem neuen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz sorgen wir nicht nur dafür, dass jedes Kind, unabhängig vom Wohlstand der Eltern, eine Kleinkindgruppe, einen Kindergarten oder Tageseltern besuchen und dort mit gleichaltrigen erste, wichtige Bildungsschritte sowie soziale Lernerfahrungen machen kann, die ihnen ansonsten verwehrt bleiben würden. Insbesondere ermächtigen wir damit auch Frauen, sich und ihre Berufswünsche selbstbestimmt zu erfüllen und so Altersarmut zu verhindern. Damit erfüllen wir auch von christlich-sozialer Seite erhobene gleichlautende Forderungen, Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Im Übrigen muss man klar unterscheiden zwischen „Betreuung“ und „Bildung“. Nicht, dass nicht die Eltern neben der Erziehung auch Bildungsarbeit leisten würden, aber dies ist doch von der institutionellen Bildungsarbeit deutlich zu differenzieren. Es wird ja auch Eltern, die ihre Kinder im "Häuslichen Unterricht" unterrichten kein Pädagog:innengehalt gezahlt. Sämtliche Sozialpartnerorganisationen (Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer, Industrieellenvereinigung, ÖGB und AK) unterstützen den Ausbau institutioneller und kostenloser Elementarbildung.
ÖVP - Landesrat Martin GRUBER
Wir von der Volkspartei sind überzeugt: Eltern sollen die Wahlfreiheit haben, wie sie ihr Kind betreuen wollen - zuhause oder in einer Betreuungseinrichtung. Kein Elternteil sollte Nachteile aus dieser Entscheidung haben – ganz gleich, wie sie ausfällt. Deshalb haben wir uns als ÖVP in der aktuellen Legislaturperiode dafür eingesetzt, dass das Kärntner Kinderstipendium allen Eltern gewährt wird, egal, ob das Kind in einer Kindertagesstätte oder zuhause betreut wird. So ein Vorhaben ist unter den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Land aber leider nicht umsetzbar. Die Volkspartei wird sich weiterhin für diese echte Wahlfreiheit stark machen, denn: Jedes Kind ist gleich viel wert.
FPÖ - NR Erwin ANGERER
FPÖ setzt sich bereits seit geraumer Zeit für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Wahlfreiheit für Eltern bei der Kinderbetreuung ein. Zu wenige Kindertagesstätten, unflexible Öffnungszeiten bei Kinderbetreuungseinrichtungen, ein Mangel an Betreuungspersonal und nach wie vor zu hohe Kosten in der flexiblen Kinderbetreuung, verunmöglichen es Familien - insbesondere Alleinerziehenden - den Spagat zwischen Familienleben und beruflichen Anforderungen zu bewältigen. FPÖ fordert daher auf Bundes- wie auch Landesebene finanzielle Sicherheit für jede Familie. Das fängt bereits bei den Kleinsten an, für die es möglich sein muss, Kinderbetreuung in unterschiedlicher Form finanziell abzusichern. Wir haben bereits mehrfach im Kärntner Landtag die Einführung eines Familien-Schecks beantragt, um Wahlfreiheit in Bezug auf die Kinderbetreuung zu schaffen. Das heißt, wer sein Kind zuhause betreuen möchte, soll dies auch können und dafür mit einem monatlichen Betrag unterstützt werden. Entscheidung für eine Kinderbetreuungsform darf keinesfalls ausschließlich aufgrund finanzieller Überlegungen erfolgen, sondern muss sich an den Wünschen von Familien orientieren. All jene Familien, die sich für die Betreuung in einer Kindereinrichtung entscheiden, sollen vom echten Gratis-Kindergarten profitieren. aktuellen Regelungen zu Kindergartenbeiträgen sind kompliziert und bescheren vielen Eltern noch immer keinen kostenlosen Betreuungsplatz. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Kinderbetreuungsplätze ab dem ersten Geburtstag gratis zur Verfügung gestellt werden. Zudem brauchen Eltern eine gute Infrastruktur vor Ort und verlässliche Partner, weshalb sich die Freiheitlichen in Kärnten schon lange für einen Ausbau der Kinderbetreuungsangebote - inklusive flexibler Öffnungszeiten - aussprechen.
Eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung hat fünf wesentliche Punkte zu umfassen:
- Echte Wahlfreiheit zwischen Kindergartenbetreuung und Betreuung zuhause.
- Finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung zuhause.
- Finanzierung einer bedarfsorientierten Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag.
- Bestehende Kinderbetreuungsangebote müssen ausgebaut und in den Betreuungszeiten flexibler gestaltet werden.
- Der Ausbau von Betriebskindergärten ist zu unterstützen.
TEAM-Kärnten - LAbg. Gerhard Köfer
Echte Wahlfreiheit muss möglich und finanzielle Gleichbehandlung in der frühkindlichen Betreuung angestrebt werden. Gleichermaßen gilt es, im institutionellen Kinderbildungs- und -betreuungsbereich weitere Verbesserungen zu erreichen.
Das Team Kärnten steht auch im Bereich der Kinderbildung und -betreuung für maximale Flexibilität und Freiheit. Es soll den Kleinsten die bestmögliche und individuelle Förderung angeboten werden. Echte Wahlfreiheit muss möglich werden, aber nur unter klaren Regeln und Bestimmungen, ähnlich wie das im Schulbereich auch vorgesehen ist. Die rechtliche Möglichkeit, Urlaub von der Kinderbetreuungs- oder -bildungseinrichtung nehmen zu können, ist ein grundsätzlich richtiger Schritt.
Für uns vom Team Kärnten ist der Wert der Familie als Keimzelle der Gesellschaft ein sehr hoher und auch die Bedeutung der Familie in der Entwicklung junger Menschen ist erheblich und muss von politischer Seite deutlicher anerkannt und gestärkt werden.
Die Grünen – NR Olga Voglauer
Eine verlässliche und gute Kinderbetreuung ist für berufstätige Eltern enorm wichtig. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen ist die zentrale Voraussetzung dafür, nicht ungewollt in die Armut zu rutschen, das gilt insbesondere für Frauen und Alleinerziehende. Deshalb arbeiten wir für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sind dafür, die Kosten der Kinderbetreuungseinrichtungen zu übernehmen. Damit fördern wir nämlich einerseits die ersten Bildungsstufen unserer Kleinsten und legen andererseits den Grundstein für faire Chancen und Perspektiven. Denn Bildung ist eine gesellschaftliche Aufgabe und kann nicht ausschließlich durch elterliche Betreuung gelingen.
NEOS - Janos JUVAN
Kinder brauchen eine liebevolle und fördernde Umgebung. Den Eltern kommt dabei die wichtigste Rolle zu. Dass Eltern wählen können, wie lange sie ihre Kinder selbst betreuen wollen, ist wichtig. Jedoch erachte ich die Stärkung de Betreuungsangebote und der Pädagog:innen für nicht minder wichtiger; denn für Kinder ist der Umgang und Kontakt mit Gleichaltrigen enorm wertvoll in ihrer Entwicklung. Begleitet durch top ausgebildete Pädagog:innen wird die Neugierde geweckt und mit großer Begeisterung gelernt.
Der Großteil der Eltern in Kärnten ist berufstätig, weil sie täglich ihre Leistung erbringen wollen und ihren Beitrag leisten möchten, deshalb braucht es für sie mehr und vor allem bessere Betreuungsangebote, insbesondere in den Ferien und in Randzeiten – dafür setzen wir NEOS uns ein. Wir wollen positive Arbeitsanreize schaffen. Gleichzeitig wollen wir mit dem Ausbau und der Aufwertung von Kinderbetreuungseinrichtungen Kindergärten als erste Bildungseinrichtung etablieren und dadurch sozioökonomische Unterschiede zwischen Kindern reduzieren. Denn unser oberstes Ziel ist, dass alle Kinder mit denselben Chancen und Rechten aufwachsen.
VISION-ÖSTERREICH - Nina POKORNY
Der Part Familie, Frauen und Soziales ist mir ein sehr großes Anliegen, war ich doch als Alleinerzieherin zu sehr von dem mangelnden Interesse der Politik an diesem Thema betroffen. Um so mehr ist jetzt für mich wichtig, Probleme, die schon so lange im Argen liegen aufzuzeigen. Bei all meinen Auftritten spreche ich das Thema immer wieder an und auch morgen bei unserer Pressekonferenz werde ich darüber reden.
Wir leben immer noch eine Nachkriegsidee, in der Deutschland und Österreich es sich leisten wollten, ihre Frauen zu Hause zu lassen, für die Auslastung der Wirtschaft griffen die beiden Länder auf Transitarbeitskräfte zurück. Frankreich z. B. wollte keine ausländischen Transitarbeiter und hat deshalb seine Kinderbetreuung gut ausgebaut, um die seine Frauen in die Wirtschaft holen.
Obwohl die Familien seit den späten 1980er zerfallen, die Einkommen und der Kaufkraftverlust es nicht mehr ermöglichen, von einem Gehalt leben zu können, hat es in Österreich keine einzige Regierung geschafft, diese Lücke zu schließen und eine Lösung zu finden. Dabei wäre es ganz einfach.
Will oder muss eine Frau mit Kind(ern) arbeiten, verdient sie in Wien 17 % weniger als der Mann. In Kärnten verdient sie 38 % weniger als der Mann! Dort wo die Kinderbetreuung sich an reale Gegebenheiten anpasst, haben Frauen die Chance Vollzeit zu arbeiten, müssen weniger Geld in zusätzliche Kinderbetreuung ausgeben und müssen nicht um 883€ brutto, Teilzeit arbeiten. Wusste Sie, dass im Jahr 2023 in Tirol und Vorarlberg der Kindergarten noch über Mittag schließt?
Der Status Mutter muss Aufwertung erfahren! Frauen leisten Care Arbeit im Wert von 108 Milliarden Euro, die sich der Staat spart. Sie pflegen alte Menschen und ziehen Kinder auf, in der Familie oder als Alleinerzieherin. Dafür muss am Ende mehr herausschauen als Mindestsicherung oder Mindestpension. Frauen gehören zum letzten 5-tel der Gesellschaft, zu denen auch Alte, Obdachlose und Kinder zählen, die keine Lobby haben. Immer vor den Wahlen müsse sie für leere Versprechen herhalten. Wie jetzt auch wieder in Kärnten, die paar Monate Kindergarten um sonst. Das war schon 2017 vor der letzten Landtagswahl die Strategie der Regierungspartei.
Unsere Vision für Kärnten, aber auch für Österreich sind viele verschiedenen Betreuungs - Varianten, welche die Familie oder Mutter wählen kann.
• Eine gestärkte, regionale Wirtschaft, mit betriebsnahen
Betreuungseinrichtungen. Mehrere Firmen können sich im Viertel zusammenlegen und finanzieren ein Kinderbetreuungsprojekt, dass auch Nachmittagsbetreuung und Nachhilfe beinhaltet. Es beinhaltet auch mobile Betreuung und geht über die Öffnungszeiten hinaus. Die Werteinheit von
1500 € pro Kind fließt in dieses Projekt. Das könnte auch unabhängig von Firmen als Non Profit Einrichtung entstehen, die betriebsnahe ihr Angebot errichten.
• Eine privat organisierte Kinderbetreuung, in die die Werteinheit von
1500 € fließt und man so im eigenen Umfeld ein Betreuungsangebot aufbauen kann. Übrigens ist das auch hinsichtlich Schule in unserem Parteiprogramm Bildung so niedergeschrieben. Vielleicht haben Sie mal Zeit sich das durchzulesen. Freie Wahl der Bildung, auch die Selbstorganisation finanziert über die Werteinheit ist unser Ziel.
• Mütter sollen auch zu Hause bleiben können und ihre Kinder mit ihren
Werten großziehen. Dafür muss es ein Versicherungs- und Vergütungssystem geben. Zusätzlich muss es mehr Steuerbegünstigungen geben.
Auch bei den Sozialhilfen, auf die jetzt alle besonders angewiesen sind, ist der Wertverlust seit 20 Jahren enorm. Die Familienbeihilfe wurde zuletzt vor vier Jahren um ganze 2 Euro und 20 Cent erhöht. Das reicht nicht aus um den Kaufkraftverlust von zusammengefasst 7.300 € seit dem Jahr 2000 aufzufangen. Wissen Sie, wie hoch die Familienbeihilfe vor der Teuerung sein hätte müssten? 156 Euro statt 114 für das erste Kind bis 3 Jahre. Kinder ab 10 sollten incl. Kinderabsetzbetrag jeden Monat 241 bekommen. Das Pflegegeld Stufe 1 sollte die Höhe von 220 € statt 165 € betragen. Dass das vor der Teuerung schon nicht mehr gereicht hat, um speziell Alleinerzieherinnen aus der Armutsfalle zu holen, ist sogar der Bundesregierung bekannt. Nur verändern das keiner.
BFK Bündnis für Kärnten – Karlheinz Klement
Für uns steht die Familie und die Förderung der Familien im Zentrum unseres Wirkens. Es steht für uns außer Frage, dass eine Wahlfreiheit der Kinderbetreuungseinrichtung gegeben sein muss, als auch eine kostenfreie Kinderbetreuung für Kärntner Familien. Weiterst stehen wir dafür, dass den Familien ein direktes Unterstützungsgeld zukommen muss!