Kleine-Zeitung-Umfrage zum Thema Kinderbetreuung 2015 - Eltern fordern Wahlfreiheit
Nach Ansicht vieler Familienpolitiker ist die vorrangige Aufgabe einer nachhaltigen Familienpolitik der Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung von Anfang an. So wird die Erstellung von Krabbelstuben, Kindergärten, Horten und Ganztagesschulen mit verpflichtender Nachmittagsbetreuung massiv vorangetrieben.
Aber ist es das, was Familien wirklich wollen? Und ist es das, was Kinder brauchen?
Der Katholische Familienverband Kärnten und das Österreichische Familiennetzwerk wollten und wollen es wissen. So führte die Kleinen Zeitung auf Anregung der Verbände im Herbst eine Online-Umfrage durch.
Gefragt wurde:
Welche Form der Kinderbetreuung würden Sie wählen, wenn Sie das Geld, das derzeit pro Kind und Monat in einen Ganztagesplatz investiert wird (ca. wenigstens € 850), bar auf die Hand bekämen?
Das eindeutige Ergebnis:
95 % würden ihr Kind lieber selbst betreuen.
Nur 5 % sagten, dass sie einefamilienexterne Betreuung in Anspruch nehmen würden.
Die meisten jungen Menschen wünschen sich eine Familie und auch Kinder. Dies belegen alle repräsentativen Studien wie die Shell-Studie und Jugendmonitor. Damit sie diese Lebensform verwirklichen können, brauchen sie Unterstützung. Aufgabe des Staates ist es, die Familie zu schützen und dafür zu sorgen, dass Familien ihre ureigenen Aufgaben wie Erziehung, Pflege und Betreuung der eigenen Kinder, wahrnehmen können. Es ist nicht seine Sache diese Aufgaben stellvertretend für die Familie zu übernehmen.
Familienpolitik hat die individuellen Bedürfnisse von Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder ernst zu nehmen. Bereits 2012 übermittelte daher der Kärntner Familienverband gemeinsam mit dem Österreichischen Familiennetzwerk an alle im Kärntner Landtag vertretenen Parteien nachstehende Forderung:
„Wir fordern zum Wohle des Kindes und auf Basis des Gleichheitsprinzips echte Wahlfreiheit für Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder. Dies beinhaltet die Anerkennung und finanzielle Gleichstellung für die Betreuung innerhalb und außerhalb der Familie.“
Inzwischen wurde mit Vertretern aller Landtagsfraktionen Gespräche geführt. Die Ungleichbehandlung wurde überwiegend als ungerecht bestätigt. Bemühungen zumindest eine Modellgemeinde zu installieren scheiterten jedoch letztlich an der Ablehnung durch Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, der dem Vorhaben eine uneingeschränkte Absage erteilte.
Nun gibt es einen neuen Vorstoß der Familienverbände.
In den kommenden Tagen werden alle Gemeindeparteiobmänner und -frauen angeschrieben und um ihre Meinung zum Thema gebeten. Zur wirksamen Information der Wähler werden diese Stellungnahmen sowohl auf der Homepage des Katholischen Familienverbandes Kärnten (www.familie.at/kaernten) als auch in den Medien veröffentlicht werden.
Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet.
Brief an die Gemeindeparteiobleute
Berichterstattung Kärntner Kronenzeitung vom 26.01.2015
Berichterstattung Kärntner WOCHE vom 28.01.2015
15.01.2015