Familienverband im Bildungsausschuss
Folgende Forderungen wurden dem Bildungsausschuss überreicht:
Forderungen an die Kärntner Landesregierung zur Kinderbetreuung
Es ist schwer nachvollziehbar, dass der Bildungsausschuss den Protest der Eltern ohne sachliche Begründung über zwei Jahre lang nicht behandelt hat.
- Die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Regelung ist bei den Eltern und Pädagogen nach wie vor groß und hat sich keinesfalls gelegt.
- Kinderbetreuung ja bitte – aber für den Bedarfsfall und nicht als strikte Vorgabe, die einen massiven Eingriff in die Autonomie der Familien darstellt.
- Der Katholische Familienverband fordert daher im Namen vieler Familien und Eltern:
Familienzeit muss Vorrang haben
Wir fordern,
… dass Kinder mit der Begründung „Familienzeit“ vor 16 Uhr abgeholt werden können.
… eine flexible, an die Lebenswirklichkeit der Familien angepasste Regelung, die auch der
flexiblen Erwerbsarbeit Rechnung trägt.
… tageweise Flexibilisierung der Gruppengröße mit internem Ausgleich unter der Woche.
… Möglichkeit zum Wechsel der angemeldeten Betreuungstage unter dem Schuljahr.
Unsere Recherchen brachten eine große Unzufriedenheit nicht nur unter den Eltern, sondern auch seitens der Pädagogen zu Tage. Zu Gunsten einer Qualitätssicherung wäre es wichtig, ihre Argumente anzuhören (s.u.). Von etlichen Einrichtungen hörten wir, dass mehr oder minder Eltern zum zivilen Ungehorsam gezwungen sind, da niemandem diese starren Regelungen einleuchten. Die Antwort der Landesregierung zwei Mitarbeiter einzusetzen, die unangemeldet Einrichtungen kontrollieren, ist wenig sensibel und zeugt eher von Hilflosigkeit. Es gibt viele sehr gut ausgebildete Pädagogen und Pädagoginnen, die – neben den betroffenen Eltern und Kindern – gern bereit sind mitzudenken und zu einer konstruktiven Lösung beizutragen. Sie sollten gehört werden!
Kinderbetreuung Ja – für den Bedarfsfall. Aber Kinder und Familien dürfen nicht in Lebensmodelle gezwungen werden, die sie nicht wünschen, und die ihnen unter Umständen sogar schaden.
„Die massive Förderung der Fremderziehung von frühestem Kindesalter an vermittelt vielen Eltern die Botschaft, dass sie als Eltern nicht fähig sind, ihr eigenes Kind bestmöglich zu erziehen und es viel besser ist, „qualifizierte“ Betreuung in Anspruch zu nehmen. Meiner Meinung nach zerstört sich eine Gesellschaft selbst, wenn sie so die Familie schwächt.
Eine Gesellschaft, die gesund bleiben will, muss die Familie stärken, und der Gesetzgeber muss die Möglichkeiten schaffen um überhaupt noch Familie leben zu können – auch an Schultagen."
Eine Hortpädagogin aus Kärnten
Die Forderungen wurde neben dem Familienverband auch von Vertretern des Österreichischen Familliennetzwerkes, der Caritas und der Dorfgemeinschaft Wachsenberg unterzeichnet.