Kärnten soll kinderfreundlichstes Land Europas werden
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Herzensanliegen von Eltern ist, dass Kinder geborgen aufwachsen dürfen. Vor allem in den ersten Lebensjahren sollten sie an liebender Zuwendung erhalten, was irgend möglich ist und sicher in einer vertrauensvollen, verlässlichen Bindung zu einer stabilen Persönlichkeit heranreifen dürfen.
Es ist grotesk, dass in einem der reichsten Länder dieser Welt mit dem sogenannten Fortschritt eine Dekonstruktion der Familie Hand in Hand geht.
Wieder wird deklariert: Kärnten soll zum kinderfreundlichsten Land Europas werden. Woran misst sich dies? Laut vielen Politikern im flächendeckenden Ausbau von institutionellen Betreuungseinrichtungen, möglichst ab dem Alter Null (!). Kann eine Gemeinde dies anbieten, hat sie es geschafft und gibt sich nach außen den Habitus, besonders familienfreundlich zu sein.
Die meisten Kinder, die heute geboren werden, sind Wunschkinder. Wenn Eltern sich entschließen, sie selbst zu betreuen, müssen sie viele finanzielle Einbußen hinnehmen. Denn: wer eigene Kleinkinder selbst betreut, kann nicht zugleich erwerbstätig sein. Es bedeutet also einen Einkommensverlust. Nicht nur das, es geht auch mit gesellschaftlicher Entwertung einher. Frauen, die bei den Kindern sind, sind "nur" Hausfrauen. Es steht der stumme Vorwurf im Raum, dass sie ihre Arbeitskraft dem Markt vorenthalten. Zudem wird die Familie medial zunehmend als Ort der Gefährdung dargestellt.
Die Politik bekennt sich zu Wahlfreiheit. Das ist gut. Und es ist gut, dass es qualitativ hochwertige Betreuungseinrichtungen gibt. Über den Bedarf sollten die Eltern entscheiden dürfen. Sie tun es mit dem Blick auf das Wohl ihrer Kinder.
Zu einer Wahl gehört die Möglichkeit zwischen gleichwertigen Optionen wählen zu können. Sonst ist es keine Wahl.
Derzeit wird die familienexterne frühkindliche Betreuung mit wenigstens € 1.100 monatlich pro Kind gefördert. Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen, gehen hingegen leer aus.
Der Familienverband lud am 23.Jänner Kärntens Bürgermeister und Politiker zu einem Expertengespräch zum Thema „Berndorfer Modell“ ein. Bürgermeister Dr. Josef Guggenberger aus Berndorf in Salzburg berichtete über seine Gemeinde, in der nicht nur diejenigen Eltern eine finanzielle Förderung erhalten, die ihre unter drei jährigen Kinder institutionell betreuen lassen, sondern seit 2013 auch diejenigen Eltern, die ihre Kinder familienintern betreuen.
Die Vorstellung des sogenannten „Berndorfer Modells“ stieß bei den Damen und Herren Bürgermeister auf Interesse. Sie sicherten zu, in ihren Gemeinden die Möglichkeiten für ein solches Modell zu prüfen bzw. diesbezüglich bei der Landesregierung vorstellig zu werden. Dabei geht es nicht allein um die Finanzierung, sondern vor allem um den politischen Willen.
Der Familienverband appelliert an die politischen Entscheidungsträger miteinander und parteiübergreifend zum Wohl unserer Kinder zu handeln. Zukunft hat, wer in Generationen und nicht in Legislaturperioden denkt, mutig neue Wege geht und es wagt, sich dem Diktat der Wirtschaft nicht auf Kosten des Kindeswohls zu beugen. Ein Weg entsteht, in dem man ihn geht.
Mehr Infos unter: www.berndorfer-modell.at
Handout: Was ist das Berndorfer Modell?