Familien dürfen nicht leer ausgehen
Kinderbetreuung ist kein Kinderspiel. Doch was ist qualitativ hochwertige Kinderbetreuung? Nämlich aus Sicht derer, die es am meisten betrifft, der Kinder.
Die Forderungen der Sozialpartner sind klar: lange Öffnungszeiten, ganzjährig verfügbar und die Vollzeitbeschäftigung beider Elternteile ermöglichend.
Wer den Nutzen hat, wenn die Arbeitskraft der Eltern, vor allem die der Mütter, möglichst wenig unterbrochen wird, liegt auf der Hand.
Fragt sich, ob Kinder, zumal zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr, sich das auch wünschen würden.
Babys können sich nicht äußern, aber ihre Bedürfnisse sind tausendfach erforscht. Die wären: sichere Bindung, Geborgenheit, konstante Bezugsperson in den ersten drei Lebensjahren. Diese Zeit ist der empfindlichste im Leben und verdient absoluten Schutz.
Entwicklungspsychologen und Kinderpsychiater mit Kleinkindpädagoginnen einen Leitfaden erstellt: die Kinderbetreuungs-Ampel. Sie dient als Orientierungshilfe für Eltern, Einrichtungen, Elementarpädagoginnen und die Politik.
Politik hat die Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, die gewährleisten, dass Familien ihre Aufgaben wahrnehmen können. Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Belange der Familien stellvertretend auszuführen. Es gilt nach der Regel das Subsidiaritätsprinzips zu handeln und nur im Bedarfsfall unterstützend einzugreifen.
Eltern, die ihre Kinder in Einrichtungen betreuen lassen, mit horrenden Summen öffentlicher Gelder zu subventionieren, und gleichzeitig Eltern, die ihre Kinder selbst zu betreuen, leer auszugehen zu lassen, ist zutiefst ungerecht. Kleinkindbetreuung innerhalb der Familie ist nachweislich qualitativ hochwertig. Nur in der sicheren Bindung entsteht Bildungsfähigkeit.
Dies ist auch in Einrichtungen möglich. Dann wäre aber der Betreuungsschlüssel laut Experten: eine Pädagogin auf 1,5 Kinder. Qualitativ hochwertige Betreuung hat ihren Preis, innerhalb einer Einrichtung und genauso innerhalb der Familie.
Diesen Preis sollte die Politik bereit sein zu zahlen, wenn sie tatsächlich am Kindeswohl interessiert ist.
siehe auch kath.net