Neuer Vorstand gewählt
„Wir stellen die Forderung, dass die Interessen des Kindes, das Kindeswohl, im Mittelpunkt stehen soll, nicht nur die Rufe der Wirtschaft nach mehr Arbeitskräfte“, so Pitzinger. Wichtig seien auch Angebote, die es Familien ermöglichen ihre Aufgaben zu erfüllen, z.B. Elternbildung, so Familienexperte Pitzinger.
Der neue Verbandsvorsitzende weiter: „Für mich steht die Wahlfreiheit und Selbständigkeit der Familie im Mittelpunkt (Subsidiarität). Das muss auch und besonders bei der Kinderbetreuung gelten. Gerade für sehr kleine Kinder muss die individuelle Kinderbetreuung durch Tagesmütter und Leihomas wieder einen stärkeren Stellenwert erfahren (Subjektförderung). Und es muss akzeptiert werden, dass sich manche Mütter und Väter auch länger für ihre Kinder entscheiden, nicht nur die kurze Zeit der Karenz.“
Familienpolitik sei keine Sozialpolitik, sondern die Stärkung jener Menschen, die Kinder bekommen und erziehen und dadurch auch Lasten tragen, im Verhältnis zu jenen, die diese Lasten nicht tragen aber davon Nutzen ziehen. Es gehe auch darum, immer die Zahl der Kinder zu berücksichtigen, besonders bei Förderungen. Dass zum Beispiel Hilfen bei den Energiekosten unterschiedslos ausgezahlt werden, auch wenn bei Mehrkinderfamilien Tag und Nacht die Waschmaschine läuft, sei nicht fair.
Dr. Pitzinger ist seit 37 Jahren verheiratet und hat mit seiner Frau Alice 5 Kinder und derzeit 5 Enkelkinder. Der Diözese ist er im Bereich der Familie schon bisher doppelt verbunden: als Referent bei den Seminaren für die Ehevorbereitung und als Anwalt des Diözesangerichtes, wo er Paare bei einer möglichen Ehenichtigkeit berät. Jetzt ist als Jurist im Land NÖ im Büro der Gleichbehandlungsbeauftragten tätig und hat dort mit Fragen der Diskriminierung und der Rechte für Menschen mit Behinderungen zu tun.
Bei der Jahreshauptversammlung im Bischöflichen Sommerrefektorium in St. Pölten wurden die zahlreichen Serviceleistungen der größten parteiunabhängigen Familienorganisation des Landes präsentiert. Der St. Pöltner Altbischof Klaus Küng feierte mit den Familienverbandsmitgliedern die heilige Messe. Dieser wünschte dem Verband weiterhin Zuversicht, Mut und "prophetischen Geist" für die Tätigkeiten. Bischof Küng, Pitzinger und viele weitere geladene Gäste zeigten sich überzeugt, dass die Familie von zentraler Bedeutung für die Gesellschaft ist.