Der Katholische Familienverband bekennt sich zum einem Ethikunterricht als Ersatz für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen. Dies ist eine langjährige Forderung des Familienverbandes. Bereits seit dem Schuljahr 1997/1998 wird Ethikunterricht als Schulversuch durchgeführt und sehr positiv aufgenommen. Höchste Zeit also, den Ethikunterricht ins Regelschulwesen aufzunehmen.
Es ist sinnvoll, sich im Rahmen des Unterrichts mit Religionen, aber auch mit der eigenen kulturellen Prägung auseinanderzusetzen. Bei der Suche nach einem sinnerfüllten Leben ist die religiöse Dimension im Bildungsprozess zu berücksichtigen. Wir leben in einer Gesellschaft, die durch unterschiedliche religiöse Bekenntnisse geprägt ist. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass ein nicht geringer Teil der Gesellschaft – insbesondere im städtischen Raum – mittlerweile ohne religiöses Bekenntnis ist. Deshalb ist es notwendiger denn je, die jungen Menschen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen zu konfrontieren, um den interkulturellen Dialog zu fördern.
Österreich ist ein multikulturelles Land und wird es auch weiter sein. Damit die Menschen in diesem Land friedlich und nach einem Wertesystem zusammenleben können, muss dies auch in der Schule thematisiert werden. Jungen Menschen muss bewusst gemacht werden, dass eine Gemeinschaft Werte braucht, die einerseits vorgegeben sind (Religion, Geschichte). Andererseits sollen diese Werte auch hinterfragt werden und müssen im Sinne eines friedlichen Miteinander auch den gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst und laufend weiter entwickelt werden. Dieses Bewusstsein zu schaffen, dazu können sowohl der Religionsunterricht, als auch ein Ethikunterricht einen wertvollen Beitrag leisten.
Katholischer Familienverband Österreichs
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