Februar 2022: Mit Kindern über Krieg sprechen
Wie spreche ich am besten mit meinen Kindern über die Entwicklungen? Die Bilder in den Medien können Angst machen, nicht nur den Kindern, auch uns.
Um so wichtiger ist es, darüber zu sprechen, damit sie das Thema verarbeiten können.
Schutz für die Kleinsten
Bei den Kleinsten raten Expert/innen, das Thema noch nicht aktiv zu thematisieren: Ihr Leben ist genug durch Corona auf den Kopf gestellt, es gilt hier, lieber Gespräche über das schwierige Thema Krieg zu vermeiden, aber verschweigen Sie auch die aktuelle Lage nicht. Kommen aktive Nachfragen, sollen diese natürlich einfühlsam beantwortet werden. Medienberichte können von kleineren Kindern noch nicht optimal eingeordnet werden, überfordern Sie Ihre Kinder daher nicht mit zu viel Information und achten Sie darauf, welche Medien Sie neben Ihren Kindern konsumieren. Bei Bedarf gibt es sehr gute Nachrichten, die für Kinder aufbereitet sind, etwa über spezielle Kindersuchmaschinen wie www.fragfinn.de
Unser Tipp: Schauen Sie sich den Content vorher alleine an und entscheiden Sie, was Sie Ihrem Kind wirklich zeigen wollen.
Schwieriger ist es bei größeren Kindern, sie bekommen unvermeidlich Informationen über die Medien und Klassenkamerad/innen. Es ist wichtig, sie dabei zu unterstützen, die aktuellen Geschehnisse einzuordnen: Beantworten Sie Fragen Ihrer Kinder, recherchieren Sie gemeinsam bei offenen Fragen und tauschen Sie sich aus.
Selbst Medienpausen einlegen
Kinder und Jugendliche haben sehr feine Antennen und reagieren verunsichert, wenn sie das Gefühl haben, ihre Eltern sind verunsichert. Versuchen Sie daher selbst ruhig zu bleiben und Zuversicht auszustrahlen. Dabei hilft es oft, selbst eine Medienpause einzulegen. Suchen Sie sich ein Medium, dem Sie vertrauen und versuchen Sie, sich nur ein oder zwei Mal am Tag kurz zu informieren, anstatt Medien in einer Dauerschleife zu konsumieren. Und Vorsicht vor Fake News, eine gute Quelle um Nachrichten einzuschätzen, ist das Online Tool von www.mimikama.at , es erlaubt Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Aktiv werden
Werden Sie aktiv, wichtig ist es für die ganze Familie jetzt Selbstwirksamkeit zu erleben, das Gefühl zu haben, selbst etwas verbessern zu können, um sich nicht allzu ohnmächtig gegenüber den aktuellen Entwicklungen zu fühlen. Viele Kirchen bieten bereits Friedensgottesdienste an, es gibt Spendenmöglichkeiten, um die Menschen vor Ort zu unterstützen.
Genau das war übrigens auch meine Antwort an meinen Sohn heute Morgen: „Jetzt müssen wir erst einmal abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt. In der Zwischenzeit können wir spenden und beten und jene Menschen herzlich aufnehmen, die bei uns Schutz suchen.“
Julia Standfest