Freier Sonntag ist der Grundpfeiler des Familienlebens
Anlässlich des „Internationalen Tages des freien Sonntags“, der am 3. März stattfindet, fordert der Katholische Familienverband, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die soziale und kulturelle Errungenschaft eines arbeitsfreien Sonntags nicht ins Wanken zu bringen. Dieser internationale Tag wird heuer in Österreich und anderen europäischen Ländern zum zweiten Mal begangen.
„Gerade für Familien mit Kindern hat der freie Sonntag einen zentralen Stellenwert und die gemeinsame Zeit mit der Familie wird immer mehr zu einem kostbaren Gut“, ist Steindl überzeugt: „Ungeachtet der gelebten Familienform hat das familiäre Umfeld für die Lebenskultur eine fundamentale Bedeutung. Hier können menschliche Qualitäten wie Vertrauen, Zuwendung und Treue gelernt und eingeübt werden. Der Sonntag ist oft der einzige Tag der Woche, den Eltern gemeinsam mit ihren Kindern verbringen, an dem Familienrituale gepflegt werden und das unverzweckte Miteinander erlebbar wird.“
Auch wenn die Sonntagsarbeit in Österreich, die für manche Branchen unerlässlich ist, in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist, muss alles unternommen werden, den eingeschlagenen Weg in die Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft nicht weiter zu beschleunigen. Schon jetzt arbeiten 27,6 % der Erwerbstätigen, also ca. eine Million Österreicherinnen und Österreicher, zumindest gelegentlich an Sonn- und Feiertagen. „Durch variable Beschäftigungsverhältnisse, die vor allem in Krisenzeiten boomen, gerät der freie Sonntag stark unter Druck“, kritisiert der Präsident des Katholischen Familienverbandes und fügt hinzu, dass „ein Mehr an humanen Arbeitsbedingungen die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft besser sichert als die ausufernde Verfügbarkeit der Arbeitnehmer.“
Der arbeitsfreie Sonntag geht auf ein Edikt von Kaiser Konstantin vom 3. März 321 n. Chr. zurück. An diesem Tag wurde ein Erlass rechtskräftig, die Arbeit am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen zu lassen. Schon damals wusste man, dass die „Lebensqualität durch Unterbrechung des Arbeitsrhythmus und Schaffung von Zeitoasen erhöht wird“, bekräftigt Steindl seine Forderung, für den Schutz des freien Sonntags einzutreten.