Bildungspolitik ist mehr als Gehaltspolitik!
„Bildungspolitik ist mehr als Gehaltspolitik! Was wir brauchen ist eine sachliche Bildungsdebatte, in der es primär um Strukturreformen und weniger um reflexartige Positionierungen geht.“
„Strukturreformen kosten Geld, bedeuten Veränderungen, brauchen Zeit und erfordern ein konstruktives Miteinander von Schulbehörden und Lehrerschaft“, sagt Steindl und weist darauf hin, dass 87,3 Prozent des Bildungsbudgets für Personalkosten ausgegeben werden und fragt: „Wo bleibt bei dieser Budgetaufteilung tatsächlich Spielraum für grundlegende Reformen?“ Bessere Ausstattung der Schulen, kleinere Klassen, individualisierter Unterricht, anständige und gut ausgestattete Arbeitsplätze für Lehrer, bessere pädagogische Ausbildung, weniger starre Strukturen und mehr Innovationen: Das ist es, was Eltern antworten, wenn sie gefragt werden, wo im Schul- und Bildungswesen Reformbedarf besteht.
„Mit Schlagworten wie: Frühförderung, Bildung als Schlüssel zum Erfolg oder bestmögliche Förderung unserer Kinder geraten Eltern immer stärker unter Druck, weil ihnen damit die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Kinder zugeschoben wird“, sagt Clemens Steindl. „Dabei wäre das die ureigenste Aufgabe der Schule. Und wenn dafür zuwenig Zeit ist, besteht hier Handlungsbedarf“.
Steindl bedauert, dass in der aktuellen Debatte die Wahrung von Partikularinteressen, Emotionen und Schuldzuweisungen dominieren und warnt davor, den Streit auf den Rücken der Schüler und Eltern auszutragen.