Schüler und Eltern sind die Leidtragenden des aktuellen Schulstreits
Das Ergebnis ist für die Betroffenen dasselbe: an diesem Tag soll Schule nicht stattfinden. „Viele Eltern haben kein Verständnis für diese Maßnahme und müssen sich – in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit - Urlaub nehmen oder kostenintensive Betreuungsalternativen in Anspruch nehmen.“
Gleichzeitig bedauert der Katholische Familienverband, dass im aktuellen Streit die notwendigen strukturellen Bildungsreformen auf der Strecke bleiben, weil sie mit Wortkeulen wie “Budget-Sparmaßnahmen“ und „Besitzstandswahrung“ wieder einmal in den Hintergrund gedrängt werden. „Daher fordern wir die Verursacher dieser Malaise“, das Bildungsministerium und die Gewerkschaften auf, „statt des finanziellen Hickhacks konkrete Maßnahmen für die Zukunftssicherung unseres Bildungssystems zu ergreifen.“ Trotz der verfahren wirkenden Situation richtet der Katholische Familienverband den Appell „zu einem konstruktiven Miteinander“ an alle Beteiligten, um mit „Vernunft, Weitsicht und Augenmaß das mühsame Reformprojekt der Modernisierung des Schulsystems voranzubringen“.
Steindl ist überzeugt, dass eine Schulreform im Interesse aller Betroffenen – der Schüler, Eltern und Lehrern - stattfinden muss. Die größten Herausforderungen im Bildungsbereich sind laut Katholischen Familienverband: Eine bessere Ausstattung der Schulen, kleinere Klassen, ein Unterricht, der auf die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler eingeht, weniger starre Strukturen und eine schlanke Schulverwaltung. „Reformen kosten Geld, bedeuten Veränderungen, brauchen Zeit und erfordern ein konstruktives Miteinander von Politik und Lehrerschaft“, sagt Steindl und fügt hinzu: „Ein Streik, auch wenn er Protestveranstaltung genannt wird, wird auf dem Rücken von Eltern und Schülern ausgetragen und vergiftet das Klima für die dringend notwendigen Reformschritte“.