Familienrechtspaket muss weiter greifen
Darüber hinaus begrüßt Steindl die Verbesserung beim Zugang zum Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende als „dringend notwendigen Schritt“.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2003 wird für 48 Prozent der Kinder, deren Eltern getrennt leben, der Geldunterhalt nicht oder nicht regelmäßig geleistet. Durch das Familienrechtspaket erwartet sich der Katholische Familienverband eine deutliche Verbesserung dieser Situation, fordert jedoch auch Korrekturen der Gesetzesinitiative.
„Es kommt zwar zu einer Beschleunigung des Verfahrens durch das Familienrechtspaket, doch die Maßnahmen gehen noch nicht weit genug. So muss das Kindeswohl Vorrang vor dem Datenschutz erhalten. In Sachen Unterhaltsbemessung sollten die Gerichte Zugriff auf die Daten der Finanzämter bekommen“, sagt der Präsident des Katholischen Familienverbandes und formuliert weitere Forderungen: „Die Familienbeihilfe müsste künftig nicht mehr an die Höhe des Unterhalts angerechnet werden. Darüber hinaus sollten bei einem möglichen Konkurs von einem der Elternteile die Unterhaltsschulden vorrangig behandelt werden.“
Weiters begrüßt der KFÖ, dass im Familienpaket eine stärkere außergerichtliche Beratung vor Scheidungen angedacht wird. „Doch diese Beratung muss bereits früher ansetzen“, sagt Steindl. Der Katholische Familienverband leistet bereits seit 2008 mit dem Projekt „Wir trauen uns – mit Recht“ einen Beitrag zum dauerhaften Gelingen von Beziehungen. Paare, die sich entscheiden zu heiraten, werden einerseits über die Grundzüge des Eherechts informiert und erhalten andererseits Tipps, wie Beziehungen gelingen können.