Bildungsausgaben sind Zukunftsinvestitionen: Doch Kosten-Nutzen-Rechnung stimmt nicht
Mehr als 90 Prozent des Bildungsbudgets gehen für Personalkosten auf. Der Spielraum für Reformen ist minimal. Im aktuellen Regierungsprogramm sind die Modernisierung der Schulverwaltung und die Beseitigung von „vorhandenen Doppelgleisigkeiten bei den Schulbehörden“ festgeschrieben. In diesem Bereich erwartet sich der Schularbeitskreis der größten Familienorganisation des Landes wirksame Reformen: „Wir brauchen weniger starre Strukturen und eine schlanke Schulverwaltung“, stellen Guserl und Prof. Dr. Clemens Steindl, Präsident des Katholischen Familienverbandes, unisono fest.
„Eine Schulreform kann nur unter Einbindung und Mitwirkung aller Betroffenen – der Schüler, Eltern und Lehrer – stattfinden und muss einen Unterricht gewährleisten, der auf die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler eingeht“, sagt Guserl und fordert: „Leistungsstandards als Feedback und als transparenter Leistungsvergleich für Lehrer und Schüler sind flächendeckend in allen Schultypen und -stufen einzuführen“. Die Leistungsstandards müssen aus Sicht des Katholischen Familienverbandes von externen Fachleuten überprüft werden und es braucht ein verbindliches Procedere für Direktion und Lehrende für den Fall, dass die Bildungsstandards und Lehrziele nicht erreicht werden.
Die dritte Forderung umfasst ein wirksames Fördersystem für leistenstarke und -schwache Schüler. Die Kinder sollen entsprechend ihren Begabungen, Neigungen und auch Schwächen gefördert werden. „Ein wirksames Fördersystem hilft, die horrenden Kosten für Nachhilfe einzudämmen. Denn der Schulbesuch der Kinder wird für Eltern immer mehr zur finanziellen Belastung“, sagt Steindl. Ingesamt entstehen für Eltern pro Jahr Kosten in der Höhe von 740 Millionen Euro, ist das Ergebnis einer aktuelle Arbeiterkammerumfrage: 330 Millionen Euro geben Eltern für Schulmaterial, Schulausstattung und Selbstbehalte aus, 140 Mio. für Nachhilfe und 170 Mio. für Schulveranstaltungen.
Der Schularbeitskreis des Katholischen Familienverbandes ist ein hochkarätig besetztes Gremium aus Bildungsexperten aus allen Diözesanverbänden des Katholischen Familienverbandes und des Präsidenten Prof. Dr. Clemens Steindl. Den Vorsitz hält die Oberösterreicherin Sieglinde Guserl.