Aufwertung von Ehe und Familie notwendig
Im Jahr 2009 wurden der jüngsten Aussendung der Statistik Austria zufolge um 0,9 Prozent mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. Insgesamt haben sich 35.420 Paare trauen lassen. Seit 2005 ist damit erstmals kein Rückgang bei der Zahl der Eheschließungen zu verzeichnen. „Dieser Aufwärtstrend bestätigt, dass der Sehnsuchtswert nach stabilen und dauerhaften Beziehungen und Familien groß ist und auch gelebt werden möchte. Unserer Aufgabe als größte Familienorganisation des Landes ist es, Menschen bei diesem Wunsch zu unterstützen. Denn für viele ist Familie kein Risikomodell, wie in den Medien meist einseitig dargestellt, sondern ein Erfolgsmodell“, so Steindl. Neben der materiellen Abgeltung der von Familien erbrachten Leistungen für die Gesellschaft ist die immaterielle Aufwertung von Ehe und Familie ein Muss. „Familienthemen müssen ihrem hohen Stellenwert für die Gesellschaft entsprechend Vorrang im politischen Diskurs haben“, fordert Steindl.
Große Sehnsucht nach Familie
Der Sehnsuchtswert nach gelingenden Beziehungen und Familie wird in verschiedenen aktuellen Studien bestätigt: In der Wertestudie 2008 gibt fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher an, dass das Glücklichsein und die Ehe oder das Leben in einer anderen dauerhaften Beziehung eng zusammenhängen. Die im selben Jahr veröffentlichte Jugendwertestudie zeigt, dass bei jungen Menschen die Bereitschaft groß sei, später einmal zu heiraten. Zudem gaben die Jugendlichen an, dass Treue ein Top-Wert im Leben sei.
Mit dem Projekt „Wir trauen uns mit Recht“ möchte der Katholische Familienverband zum Gelingen von Ehe und Beziehung beitragen. Paare, die vorhaben zu heiraten, erhalten bei einer einstündigen Veranstaltung Informationen über die Grundzüge des Eherechts sowie Tipps für den Beziehungsalltag. Die verschiedenen Lebenssituationen von Eltern und Familien und der zunehmende Druck auf die Eltern in den Bereichen Erziehung, Bildung und Arbeitswelt werden am 28. April 2010 auf der KFÖ-Fachtagung „Eltern unter Druck“ in Wien beleuchtet.