KFÖ: Erfolgreiche Schulreform durch Mitwirkung der Eltern
„Gelebte Schulpartnerschaft von Lehrern, Schülern und Eltern muss daher Vorrang haben im Schulgeschehen und bei der unerlässlichen Bildungsreform“, hält der KFÖ-Präsident anlässlich der 50-Jahr-Feier des Dachverbandes der Elternvereine fest. Die Jubiläumsveranstaltung der Elternvereine „macht bewusst, dass erfolgreiche Bildungspolitik nicht ohne Eltern stattfinden kann“. Auch dadurch könne „das Vertrauen der Eltern in das öffentliche Bildungssystem gefestigt und für die Eltern der Bildungsdruck vermindert“ werden, gibt sich Clemens Steindl zuversichtlich.
Eltern investieren heute enorm viel Zeit und auch beachtlich viel Geld in die Ausbildung ihrer Kinder: 56 Prozent der 6- bis 14-jährigen Schüler werden bei den Hausübungen von ihren Eltern unterstützt. Pro Jahr finanzieren die Eltern mit 130 Millionen Euro den wuchernden „Schwarzmarkt Nachhilfe“. Eine wirksame Schulreform muss auch dazu beitragen, dass Nachhilfe nicht länger „geradezu selbstverständlicher Teil des Schulalltags“ ist, fordert Clemens Steindl.
Den Wunsch, dass die Heranwachsenden in allen Schulbereichen, beginnend bereits im Kindergartenalter, optimal gefördert werden, haben alle Eltern, die sich ja auch als „Fachleute für Erziehung“ engagieren. Notwendig wird es daher auch sein, klar zu beschreiben, was „oft kaum noch auseinander zu halten ist, wofür nämlich die Schule und wofür die Eltern zuständig sind“ betont Clemens Steindl, der das „produktive Miteinander aller am Bildungsprozess Beteiligten“ auch vor den anwesenden Elternvertretern einforderte.
Ebenso wie bei der Budgetpolitik geht es dem KFÖ „auch in der Schulpolitik um Verlässlichkeit und Kontinuität und für die Eltern um die Gewissheit, dass sie am Reformgeschehen aktiv beteiligt“ sind. Die Expertise der Eltern, denen „gelingende Erziehung“ das wichtigste Anliegen ist, kann den notwendigen Reformprozess unterstützen, etwa bei der „unter den Bedingungen der Wahlfreiheit immer stärker nachgefragten Ganztagsbetreuung“.
Trotz aller Erfahrungen zeigt sich der KFÖ-Präsident optimistisch, dass das „politische Gezerre in Schulfragen überwunden wird“, das nur allzu oft eine „gewisse Reformmüdigkeit bei den Schulpartnern begünstigt“ und eine „Ent-Ideologisierung der Schulpolitik im Interesse einer gedeihlichen Entwicklung der Kinder Platz greift“.