Jubelmeldung zur Neuen Mittelschule übereilt
Gleichzeitig sieht aber fast die Hälfte der Eltern Verbesserungsmöglichkeiten. „Dieses Ergebnis zeigt deutlich, dass die von Ministerin Schmied erneut hoch gelobte Neue Mittelschule noch nicht ausgereift ist“, hält KFÖ-Präsident Prof. Dr. Clemens Steindl fest.
Bevor also weiter Schulstandorte auf die NMS umgestellt werden – Schmied fordert dies etwa für ganz Vorarlberg -, sollten zuerst die Ergebnisse einer wissenschaftlich gestützten Evaluierung abgewartet werden. Die Resultate seien laut Schmied erst für 2013 zu erwarten. Abgesehen davon sei die Evaluierung prinzipiell zu hinterfragen, weil ein „positiver“ Abschluss aufgrund der höheren Ressourcen, die diesem Modell zur Verfügung stehen, vorhersehbar sei, so Steindl.
Generell fordert der Katholische Familienverband mehr Qualität im Unterricht. Dies müsse beinhalten: differenzierte Angebote in Lern- und Leistungsgruppen, individuelles Fördern und Fordern der SchülerInnen und erlebnisorientiertes Lernen. Die dafür notwendigen Ressourcen sollten - im Sinne der Chancengleichheit für alle Kinder - auch den anderen Schulen und nicht nur der NMS zur Verfügung gestellt werden, heißt es vom KFÖ.
Infokasten:
Die Schulversuche zur Neuen Mittelschule für 10- bis 14-Jährige haben im Schuljahr 2008/09 begonnen. Derzeit sind nur SchülerInnen der ersten und zweiten Klasse von den Versuchen umfasst. 2010/11 wird es 320 NMS mit 35.000 SchülerInnen geben, im zu Ende gehenden Schuljahr waren es noch 244 Standorte mit rund 20.000 SchülerInnen.