Katholischer Familienverband: Elternbildung in den Mutter-Kind-Pass aufnehmen
Laut Jugendwohlfahrtsbericht 2009 des Familienministeriums mussten weiters die Eltern von 27.000 Kindern bei der Erziehung von Sozialarbeitern unterstützt werden. Für den KFÖ könnte ein zukunftsweisender Weg sein, „Elternbildung in den Mutter-Kind-Pass zu integrieren, um werdenden Eltern ein Basiswissen für ihre neuen und spannenden Aufgaben mitzugeben, damit Elternschaft als bereichernde Lebensqualität erfahren wird“. Derzeit nutzen nur sehr wenige Eltern die speziellen Bildungsangebote. „Vielleicht auch deshalb, weil sie zu wenig bekannt sind“, meint Steindl, für den ein „niederschwelliges Elternbildungsangebot“ eine Weiterentwicklung sein könnte.
„Weil viele Eltern heute zunehmend unter Druck stehen und sich überfordert fühlen, müssen für Eltern die Unterstützungsleistungen und die Rahmenbedingungen dringend verbessert werden. Gerade bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht Steindl „einen dringenden Handlungsbedarf“. Unter welch vielfältigem Druck Eltern stehen, darauf macht der KFÖ immer wieder aufmerksam. Deshalb wurde auch im Auftrag des KFÖ von der „Karmasin Motivforschung“ erhoben, „wie sich Familien in Österreich fühlen“.
KFÖ-Studie: Hälfte der Eltern fühlt sich von Politik zu wenig unterstützt
Eines der Ergebnisse dieser Studie lautet, dass sich etwa die Hälfte aller Eltern bei der Aufgabe der Kindererziehung von der Politik nicht ausreichend unterstützt fühlt. „Ein ernüchternder Befund“, wie Steindl festhält, der die „Verantwortlichen aufrütteln müsste.“ Ebenso bedenkenswert ist, dass lediglich 45 Prozent der befragten Eltern finden, sie würden in einer "kinderfreundlichen Gesellschaft" leben. „Da ist noch viel zu tun, nicht nur materiell, sondern vor allem auch immateriell“ hinsichtlich des Stellenwerts der Familie in der Gesellschaft, resümiert Steindl.
Für einen Wohlfahrtsstaat auf dem hohen Niveau Österreichs „ist es geradezu erschreckend“, wenn rund ein Drittel der Eltern sagt, sie seien „von finanziellen Sorgen geplagt“. Wenn jetzt also die Regierung plant, die zweithöchsten Kürzungen aller Budgets im Familienbereich vorzunehmen, dann werden dadurch „mit Sicherheit die finanziellen Sorgen vieler Eltern drastisch steigen“. Steindl mahnt deshalb von den Regierenden ein, ein „klares Bekenntnis zugunsten der Familie abzugeben und die einschneidenden Budgetkürzungen zu überdenken, weil sie auch gesellschaftspolitisch gravierende Folgen haben können“.