KFÖ: Familie ist ein Erfolgsmodell, das Lebensqualität erhöht
Es müsse viel stärker über die „Vielfalt des Gelingens“ gesprochen werden und darüber, dass in der Bevölkerung die Familie einen hohen Sehnsuchtswert habe. Weiters wolle man vermitteln: „Mit Kindern steigt die Lebensqualität. Familien sind unser Reichtum.“
Gleichzeitig möchte der Familienverband nicht die Augen davor verschließen, dass in Österreich Familien in Armut leben. Bei seiner Enquete „Macht Familie arm? …und/oder reich?“ am 19. Oktober in Wien thematisiert der KFÖ aber nicht nur die strukturell-ökonomischen Nachteile, die Familien widerfährt, sondern auch den immateriellen Wert von Familien sowie „die Freude an und mit Kindern“.
Seit über einem halben Jahr nennt die Regierung keine Details zu den geplanten Kürzungen im Familienbudget. Steindl dazu: „Die Politik soll mit der Bevölkerung reden, nicht nur mit Spin Doktoren.“ Es gehe beim Budget auch um Wertigkeiten und der Frage nach dem gesellschaftspolitischen Verständnis von Politik. Wenn in anderen wichtigen Bereichen wie Sicherheit und Bildung nicht gekürzt werde, dann dürfe das bei den Familien auch nicht der Fall sein, so Steindl.
Blühende Wirtschaft, welkende Gesellschaft?
Familienexperte DI Dr. Helmuth A. Schattovits, der von 1970 bis 1978 KFÖ-Präsident war und als „Vater des Kinderbetreuungsgeldes“ gilt, betonte beim Pressegespräch, es sei evident, dass Familien die Gesellschaft ökonomisch und menschlich reicher machen würden. Die Lebensbedingungen würden für Familien relativ zu kinderlosen Personen aber immer schwieriger. Der allgemeine Trend nationaler Familienpolitiken gehe in Richtung "Defamilialisierung", also der Übernahme von familialen Aufgaben durch den Staat, so Schattovits.
Er kritisierte, dass immer noch allein Wirtschaftsindikatoren als Maßstab für den gesellschaftlichen Fortschritt herangezogen werden. Schattovits warnte vor dem „Szenario einer blühenden Wirtschaft und einer zugleich verwelkenden Gesellschaft“.
Vermittlung von Werten in Familien
Die bekannte Erziehungsexpertin Dr. Martina Leibovici-Mühlberger strich hervor, wie wichtig die Vermittlung von Werten und Grundhaltungen durch die Familien sei. Sie warnte davor, dass aus einer „Marktwirtschaft eine Marktgesellschaft“ werde, wenn es weiterhin an Wertschätzung und Unterstützung für Familien mangle. Bedenklich sei in diesem Zusammenhang, dass Familie „heute nur mehr eine Option“ sei. Bereits 40% der Österreicher/innen würden sich bereits dafür entscheiden, keine Familie mehr zu gründen.
Eigene Website gegen Kürzungen beim Familienbudget
Als konkrete Protestmaßnahme gegen Kürzungen beim Familienbudget wies KFÖ-Präsident Steindl auf die KFÖ-Website www.familienprotest.at hin. In der „familienpolitischen Woche der Wahrheit“ wird noch vor dem Budget-Zwischenbericht von Finanzminister Josef Pröll am 20. Oktober die Website www.familienprotest.at am 18. Oktober online gehen. Ziel der Plattform sei es, Argumente und Kritikpunkte von Mitgliedern und Sympathisanten zu sammeln.
Steindl erklärte, dass dem KFÖ derzeit viel Zustimmung widerfahre: „Viele E-Mails und Anrufe erreichen uns derzeit, mit denen unsere Forderungen unterstützt werden, die drohenden Budgetkürzungen im Familienbereich zu verhindern.“
KFÖ beteiligt sich an Initiative „Kinder gehören nicht ins Gefängnis“
Familienverbands-Präsident Steindl gab bei dem Pressegespräch auch bekannt, dass der Katholische Familienverband Österreichs die Nichtregierungs-Initiative „Kinder gehören nicht ins Gefängnis“ unterstützt (Infos: www.gegen-unrecht.at). Der KFÖ kritisiert dabei nochmals, dass die jüngsten Ausweisungen von Familien und Kindern aus Österreich von Innenministerin Maria Fekter als „familiengerecht“ bezeichnet wurden.