KFÖ: Unterrichtsministerin muss Finanzierung des Ethikunterrichts sicherstellen
Alle neuen Ansuchen um Genehmigung des Ethik-Schulversuches wurden abgewiesen, es sollen – so wird kolportiert - unter dem Titel „Ethikunterricht“ 57 Millionen Euro eingespart werden (für AHS-Oberstufe und berufsbildende mittlere und höhere Schulen).
Die flächendeckende Einführung des Ethikunterrichtes in den Regelunterricht müsse für Unterrichtsministerin Dr. Claudia Schmied ein zentrales Anliegen sein, gerade „weil vielen Jugendlichen in der heutigen Zeit Orientierung und Sinn im Leben fehlen“, so KFÖ-Präsident Prof. Clemens Steindl. Es sei ein im wahrsten Sinn des Wortes „wert“volles Wissen, auf dessen Vermittlung die Politik verzichtet. Der Ethik-Unterricht werde von Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen an den bisherigen 194 Schulstandorten durchwegs als positiv angesehen.
„Bei der Suche nach einem sinnerfüllten Leben in einer menschenwürdigen Zukunft ist die religiöse Dimension im Bildungsprozess zu berücksichtigen“, betont Dr. Josef Grubner, Bildungsexperte und Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes Niederösterreich. Grubner weiter: „In unserer multikulturellen bzw. multireligiösen Gesellschaft scheint es notwendiger denn je zu sein, alle Jugendlichen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen zu konfrontieren, damit es zu einem interkonfessionellen Dialog kommen kann.“ Damit sei die Chance gegeben, den Verschiedenheiten nicht aus dem Weg zu gehen.
Der KFÖ sieht bei diesem Anliegen breite Unterstützung. So forderte etwa die niederösterreichische Familienlandesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner ebenfalls für „Schüler, die den Religionsunterricht nicht besuchen, einen verpflichtenden Ethikunterricht“. Familien-Bischof DDr. Klaus Küng warnte kürzlich davor, dass aufgrund der Zunahme der Abmeldungen am Religionsunterricht "für viele Jugendliche nicht nur die Chance schwindet, den christlichen Glauben kennen zu lernen, sondern auch die Gelegenheit, Solidarität, Gemeinschaft und Werte einzuüben".