Freier Sonntag: Kurzfristiges ökonomisches Denken übersieht notwendige Ruhepausen
Der Katholische Familienverband Österreichs ist Gründungsmitglied der Sonntags-Allianz und unterstützt auch die Europäische Sonntagsallianz, die im Juni in Brüssel gegründet wurde. „Wir gehen davon aus, dass aufgrund der Initiative dieser Allianz der freie Sonntag schon sehr bald in die Europäische Arbeitszeitrichtlinie aufgenommen wird“, so KFÖ-Präsident Trendl. Die breite Basis dieses Netzwerkes, angefangen von Kirchen über Gewerkschaften bis hin zu zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen, zeige, dass sich zunehmend ein Bewusstsein ausbreite, dass der Mensch mehr zum Glücklichsein brauche als ökonomische Aspekte: „Dazu gehört das Leben in und mit der Familie und das Verbringen von Zeit miteinander. Der Mensch braucht auch stressfreie Momente für Reflexion“, sagt Trendl. Der – weitgehend - arbeitsfreie Sonntag diene damit der ganzen Gesellschaft.
Auch wenn die Sonntags- und Feiertagsarbeit in manchen Branchen wie etwa im Bereich der Krankenpflege, des Tourismus oder in der Gastwirtschaft unerlässlich sei, müsse alles unternommen werden, um den eingeschlagenen Weg in die „Rund-um-die-Uhr“-Gesellschaft nicht noch weiter zu beschleunigen. Trendl verweist auf empirische Studien, die belegen, dass sich Sonntagsarbeit nachteilig auf das Gleichgewicht von Berufs- und Privatleben auswirke und zu einer Zunahme von Stress und Krankheiten führe. „Bei den Vereinbarungen zum arbeitsfreien Sonntag erwartet sich der Katholische Familienverband, dass Familien als politisch gleichwertige Partner miteinbezogen und auch ihre Anliegen berücksichtigt werden“, fordert KFÖ-Präsident Trendl abschließend.