KFÖ: Keine Unterstützungserklärung für das Bildungsvolksbegehren
„Offensichtlich hatte man beim Verfassen des Textes gedacht: Wenn man so gut wie alles bringt, wird schon für die meisten was dabei sein“, kritisiert Steindl eine gewisse Schwammigkeit des Textes. Außerdem verfestigt sich der Eindruck, dass das Bildungsvolksbegehren nicht so parteiunabhängig sei, wie die Organisatoren dies mit großer Mühe betonen, so Steindl. Der Katholische Familienverband wird deshalb keine ausdrückliche Empfehlung aussprechen, das Bildungsvolksbegehren zu unterschreiben.
Schulreform darf nicht sitzen bleiben
Dem Katholischen Familienverband geht es bei der notwendigen Schulreform um die Verbesserung und Sicherung der Qualität schulischer Angebote. Niemand will, dass die „Schule sitzen bleibt“, wie das gut klingende Motto des Volksbegehrens lautet. Der Katholische Familienverband will aber auch nicht, dass die Schulreform als Folge des leidigen Gerangels um die schulische Organisation „sitzen bleibt“. Anstelle der derzeitigen „ideologisch überfrachteten Diskussionen oder gar ausgeblendeten Klarstellungen müssen perspektivische Reformkonzepte im Interesse der Zukunftssicherung unserer Schülerinnen und Schüler entwickelt werden“ betont der KFÖ und kritisiert damit sehr offen manche „vernebelnden Formulierungen“ im Text des Volksbegehrens. Dass der KFÖ mit seiner Kritik nicht allein steht, könnte der Grund für die Verschiebung in den September sein, mutmaßt Steindl.
Der Katholische Familienverband kann allerdings durchaus einigen Forderungen zustimmen, etwa der verstärkten Einbeziehung von Eltern in die Schulpartnerschaft oder dem Ziel, die immensen Kosten für den Nachhilfeunterricht zu reduzieren. „Die finanzielle Belastung für Eltern durch die Kosten für die Nachhilfe ist enorm. Hier braucht es eine rasche Entlastung und eine hohe Qualifizierung aller Pädagogen, die hier unterstützend tätig sind“, sagt Steindl. Schon seit Jahren macht sich der Katholische Familienverband sowohl für eine hochqualitative Nachmittagsbetreuung, als auch für eine vorschulische Frühförderung stark. „Ein unumstößliches Ziel ist für uns stets die Wahlfreiheit, die nicht nur bei schulischen Ganztagesangeboten gewahrt sein muss. Um Kinder optimal zu fördern, braucht es keine Gesamtschule, die über die Hintertür der Neuen Mittelschule eingeführt wird“, sagt Steindl.