KFÖ-Präsident Steindl für Aufwertung der Familien
Der Minister hatte bereits Anfang der Woche im Rahmen einer Enquete angekündigt, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter fördern und bei einer Roadshow in den Bundesländern vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen mehr Bewusstsein für das Thema schaffen zu wollen.
„Das ist begrüßenswert und es ist Mitterlehner vollinhaltlich zuzustimmen, wenn er sagt, dass sich Familienfreundlichkeit auch betriebswirtschaftlich lohnt“, so Steindl, der daran erinnerte, dass der Katholische Familienverband die Vision eines Wandels von der arbeitsorientierten Familienwelt hin zur familienorientierten Arbeitswelt verfolge.
Dazu gehöre auch, die Wünsche der Familien zu berücksichtigen: „Wenn in einer Umfrage unter Jugendlichen 80 Prozent der Befragten meinen, Kinder sollten bis zum dritten Lebensjahr am besten von den eigenen Eltern betreut werden, dann unterstreicht dies unsere Forderung nach größtmöglicher Wahlfreiheit. Eltern wissen selbst am besten, was gut für ihr Kind ist und dementsprechend darf der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen auch nicht gegen direkte Geldleistungen ausgespielt werden.“
Insofern sei es positiv, dass Mitterlehner die Wahlfreiheit als Mittelpunkt seiner politischen Arbeit in diesem Bereich bezeichnet hat.
Unabhängig davon sei es an der Zeit, den Begriff Familie insgesamt ins rechte Lot zu rücken: Während Familie in der medialen Diskussion oftmals als Auslaufmodell dargestellt werde und man den Eindruck gewinne, man sei mit Kindern automatisch armutsgefährdet, sehne sich jüngsten Untersuchungen zu Folge ein Großteil auch der jungen Österreicherinnen und Österreicher nach Familie: „Es war kein Zufall, dass ich vor nunmehr drei Jahren mit dem Motto ‚Freude an und mit Kindern’ sowie ‚Freude an und in der Familie’ als Präsident des KFÖ, der größten parteiunabhängigen Familienorganisation des Landes, angetreten bin“, so Steindl.
Besonders erwähnenswert findet der KFÖ-Präsident, dass Familienminister Mitterlehner das „schlechte Image“ der Familie als Hemmschuh für Karriere und persönliche Entwicklung für die niedrige Geburtenrate verantwortlich macht: „Damit liegt er wahrscheinlich gar nicht falsch. Daher braucht es neben der materiellen Absicherung auch eine immaterielle Aufwertung der Familien. Die herausfordernde Multitasking-Rolle, die vor allem Frauen in den Familien wahrnehmen, gehört gewürdigt: Hier werden koordinierend und organisierend Managementleistungen erbracht, die manche Führungskräfte in Politik und Unternehmen erst im Job lernen müssen“, so Steindl abschließend.