KFÖ warnt vor österreichweitem Dammbruch bei Pflegeregress an Angehörige
Es sei Retro-Politik nach dem Motto „Geht budgetpolitisch gar nichts mehr, holen wir uns Geld von den Familien her“. Der KFÖ unterstützt daher die ablehnende Haltung gegen die Wiedereinführung des Pflegeregresses durch Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Die in der Steiermark geplanten Regressforderungen bei der Pflege dürften nicht einen österreichweiten Dammbruch zur Folge haben, so Kernthaler-Moser.
„Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden innerhalb der Familie betreut. Daher brauchen die Familien gerade im Bereich der Pflege und Betreuung Unterstützung und sollen nicht davor Angst haben, dass die mögliche stationäre Behandlung der Eltern im Krankenhaus oder der Aufenthalt in Pflegeheimen zu finanziellen Schwierigkeiten führt“, so die KFÖ-Vizepräsidentin. Kernthaler-Moser rät der Regierung zu einem umfassenden Gesamtkonzept im Pflegebereich, „weil angesichts der demographischen Entwicklung nicht nur der Staat, sondern auch die Familien vor riesigen Herausforderungen stehen“.
Sieglinde Sadowski, Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Burgenland, weist auf die „unzumutbare Mehrfachbelastung“ hin: „Eltern zahlen Steuern und Abgaben, um das Gesundheitswesen und den Pflegefonds zu finanzieren, tragen die Kosten für ihre Kinder, verzichten daher auf höheres Einkommen und sollen dann auch noch die Pflege ihrer eigenen Eltern bezahlen?“ Sie ruft die burgenländische Landesregierung auf, derartige Pläne fallen zu lassen.