KFÖ zum Tag der Jugend: „Wünsche Jugendlicher nicht ideologisch interpretieren!“
„Der Internationale Tag der Jugend soll dazu dienen, das Potential der 15- bis 24-jährigen Menschen zu erkennen und sie zu motivieren, ihre Chancen wahrzunehmen“, so Kernthaler-Moser. „In dieser Zeit schließen viele ihre Ausbildung ab, treten in das Berufsleben ein und beginnen, sich mit dem Thema Familiengründung zu beschäftigen.“
Gerade der letzte Punkt sei für den KFÖ von besonderem Interesse und für die Politik Auftrag und Herausforderung, so Kernthaler-Moser, die daran erinnerte, dass für den KFÖ im Bereich Kinderbetreuung die Wahlfreiheit eine zentrale Bedeutung habe. In diesem Sinne seien auch die Ergebnisse des letzten Jugendmonitors zu sehen, denen zu Folge ein großer Teil der befragten Jugendlichen die Betreuung von Kindern bis zum 3. Lebensjahr durch die eigenen Eltern befürworte und Teilzeitbeschäftigung in den ersten Kinderjahren große Zustimmung finde.
„Diese Ergebnisse soll man nicht ideologisch interpretieren, indem man von Retro-Modellen spricht und das rückschrittliche Familienbild der Jugendlichen bejammert“, so Kernthaler-Moser. Im Gegenteil seien die Wünsche und Vorstellungen einer selbst bestimmten Jugend von der Politik nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch als Handlungsauftrag zu interpretieren.
Neben dem sicherlich notwendigen Ausbau der institutionellen Kinderbetreuung sei es daher auch notwendig, die Teilzeitarbeit aufzuwerten: „Teilzeitarbeit ist, wie der Leiter des Instituts für Familienforschung, Wolfgang Mazal, vor wenigen Tagen richtig angemerkt hat, zu Unrecht in Verruf. Wenn junge Mütter und in geringerem Ausmaß auch Väter im Interesse ihrer Familien Teilzeit arbeiten wollen, dann darf man diese Form der Beschäftigung nicht abwerten. Sie ermöglicht bei vielen Familien mit Kindern das, was man heute gemeinhin als zufriedenstellende work-life-balance bezeichnet“, so die KFÖ-Vizepräsidentin.
Dementsprechend habe der KFÖ in seinem familienpolitischen Forderungsprogramm für die laufende Gesetzgebungsperiode „Familienpolitik konkret“ die Idee einer höheren pensionsrechtlichen Bewertung der Teilzeitarbeit aufgrund von Betreuungspflichten festgehalten.
„Diese Forderung ist Teil unseres Grundsatzes, in den Mittelpunkt der Familienpolitik stets die Wahlfreiheit zu stellen. Dazu gehören flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten ebenso wie die Akzeptanz der verschiedenen Lebensmodelle von der Hausfrau bis hin zur voll berufstätigen Mutter“, so die KFÖ-Vizepräsidentin abschließend.