KFÖ: Pädagogen sollen unterrichten, nicht verwalten
Laut der neuen OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ arbeiten Österreichs Lehrerinnen und Lehrer 1.159 Stunden in der Unterstufe pro Jahr außerhalb der Klassenzimmer, um sich etwa mit Verwaltungsaufgaben zu beschäftigen. Rosenberger: „Das bringt den Schülerinnen und Schülern vielfach gar nichts. Die Regierung muss sofort handeln, um diese Strukturen aufzubrechen!“
„Es ist wichtig, dass sich Pädagog/innen auf die pädagogische Vermittlung von Fachwissen konzentrieren können“, erklärt die KFÖ-Bildungsexpertin. Deshalb müssen ausreichend personelle Ressourcen aus den Bereichen Psychologie, Medizin, soziale Arbeit und Administration zur Verfügung gestellt werden. Dies ist eine der wesentlichen Forderungen des neuen KFÖ-Bildungskonzeptes „Bildung JETZT!“. Der KFÖ spricht sich weiters für die Aus- und Weiterbildung aller Pädagogen auf universitärem Niveau mit ausreichendem Praxisbezug aus. Es brauche angemessene - auch finanzielle – Mittel, um den Lebensraum Schule für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Nur so könne dieser ein Ort sein, an dem die jungen Menschen, auch mit Unterstützung der Eltern, ausreichend auf ein eigenverantwortliches und selbständiges Leben vorbereitet werden.
Nach dieser OECD-Studie sind in den letzten Jahren die Bildungsausgaben in Österreich entgegen dem internationalen Trend gesunken sind: Lagen die Investitionen in die Bildung im Jahr 1995 noch bei 6,2 % des BIP, sind sie 2008 auf 5,4 % gefallen. Bildungexpertin Rosenberger sieht vielfachen Handlungsbedarf: So sei es zwar erfreulich, wenn die Klassenschülerhöchstzahl in der Volksschule und der Sekundarstufe I gesenkt wurde, in der Oberstufe der AHS bzw. in der BHS sei dies nicht der Fall. Klassen von 28 und mehr SchülerInnen sind keine Seltenheit. Der Katholische Familienverband fordert daher, im Sinne der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs trotz aller notwendigen Sparmaßnahmen dem Bildungsbereich Priorität einzuräumen.