Familienverband zu Heinisch-Hosek-Vorschlag: Valorisieren statt verwirrren!
„Selbstverständlich kann darüber nachgedacht werden, wie die Auszahlung der Familienleistungen einfacher und transparenter gestaltet werden kann. Aber wir sind gegen Regelungen, die Mehrkindfamilien und Eltern mit älteren Kindern benachteiligen“, betont KFÖ-Präsident Trendl.„Die Kinderkosten sind, je nach Alter für Kinder und Größe der Familie, höchst unterschiedlich. Das kann und darf bei einer Familienförderung nicht außer acht gelassen werden.“
Massiver Werteverlust
Der Staat müsse ein Interesse daran haben, dass sich Paare für Kinder entscheiden, sie betreuen, erziehen und begleiten. Mütter und Väter, die sich für Kinder entscheiden, machen diese Arbeit gerne. „Dennoch sollten sie entsprechende Wertschätzung und auch eine ausreichende finanzielle Unterstützung erhalten. Längst überfällig ist eine Valorisierung der Familiengelder, wie es bei den Gehältern und den Pensionen üblich ist. Der Grundbetrag der Familienbeihilfe für ein Kind wurde in 20 Jahren lediglich um 11 Euro erhöht. Die Inflationsrate betrug in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent, das bedeutet einen Wertverlust von 37 Prozent!“, weist Trendl hin.
Fatale Signale
Zählt man sämtliche Leistungen für Familien zusammen, belegt Österreich laut der im April 2011 veröffentlichten OECD-Studie über Familienleistungen ohnehin nur den bescheidenen 16. Platz. Mit ein Grund dafür sei die hierzulande besonders gering ausfallende steuerliche Berücksichtung von Familien. „Eine Abschaffung des Kinderfreibetrages und der steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten wäre nicht nur ein fatales Signal, sondern würde lohnsteuerpflichtige Familien erheblich benachteiligen“, sagt Trendl. „Natürlich muss es ausreichende und qualitätsvolle Kinderbetreuungsplätze geben, dies ist Landes- und Gemeindeangelegenheit. Dass die Eltern selber dafür zahlen müssen - wie im Vorschlag von Heinisch-Hosek vorgesehen - ist aber sicher nicht familienfreundlich.“
Die geforderte Abschaffung der Langvariante des Kinderbetreuungsgeldes – 2,5 Jahre Kinderbetreuungsgeld und Krankenversicherung für Frau und Kind – bedeute eine gravierende Verschlechterung gerade auch für Frauen in finanziell schwierigen Situationen. „Es ist überraschend, gerade von einer Sozialdemokratin und Frauenpolitikerin diesen Vorschlag zu hören“, sagt KFÖ-Präsident Alfred Trendl.