Familienverband: Schulpflicht neu gestalten, Polytechnische Schulen beibehalten!
Diese Schulform biete schließlich den Jugendlichen die Möglichkeit, einerseits durch das Vermitteln von theoretischen Inhalten, andererseits durch mehrtägige Praktika ihren Weg auf der Suche nach einer beruflichen Tätigkeit, der den eigenen Interessen und Kompetenzen entspricht, erfolgreich zu finden. Neben der Polytechnischen Schule und ihrem Auftrag als praxisnaher Unterstützer im Berufsfindungsprozess seien auch die Eltern gefordert: „Einen passenden Beruf zu finden ist ein längerfristiger Prozess, dessen Aussicht auf Erfolg sich natürlich erhöht, wenn Eltern ihre Verantwortung den Kindern gegenüber umfassend wahrnehmen und unterstützend eingreifen“, so KFÖ-Präsident Trendl.
Gleichzeitig fordert der Präsident des Katholischen Familienverbandes, die Definition der Schulpflicht zu überdenken: „Sinnvoll wäre es, wenn nicht nur der Abschluss des neunten Schuljahres, unabhängig von den Noten, zählt, sondern dass die Schulpflicht erst absolviert ist, wenn dieses Jahr mit positiven Noten abgeschlossen wird.“ Dies würde es den jungen Menschen wesentlich erleichtern, eine passende Lehrstelle zu finden, da die potentiellen Arbeitgeber darauf vertrauen können, dass die Schülerinnen und Schüler gewisse Mindeststandards in einzelnen Fächern besitzen.
Den Vorschlag von Bundesministerium Claudia Schmied, für so genannte „Brennpunktschulen“ zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen zu wollen, begrüßt KFÖ-Präsident Trendl: „Bei der Identifikation dieser Schulen erwarte ich mir, dass selbstverständlich auch die Polytechnischen Schulen berücksichtigt werden und, falls in dem einen oder anderen Fall erforderlich ist, die notwendigen Ressourcen bekommen, um einen qualitätsvollen Abschluss der Schulpflicht zu ermöglichen.“ Zeitgemäßer wäre es, den Begriff der „Polytechnischen Schulen“ durch „College für Berufsorientierung“ zu ersetzen. „Mit dieser Bezeichnung kommt deutlicher zum Ausdruck, welche Aufgaben und Zielsetzungen dieser Schultyp verfolgt“, so Trendl abschließend.