Bindung kommt vor Bildung
Für den Familienverband unterstreichen diese Thesen den Ruf nach sinnstiftenden Orientierungshilfen und positiven Lösungen im Erziehungsalltag mittels Versöhnungs- und Beziehungsgesten und daraus folgernd die Ablehnung von Strafen und Sanktionen. „Das erfordert einerseits Familien und Eltern, die Zeit haben und sich Zeit nehmen, ihre Kinder in der Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen; andererseits sollte die Zeit für diese Beziehungs- und Bindungsentwicklung stärker wertgeschätzt werden“, so die Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes. Ebenberger fordert unter anderem die Anrechnung der Karenzzeiten für Biennalsprünge, volle vier Jahre pensionsbegründende Beitragszeiten pro Kind und eine höhere pensionsrechtliche Bewertung der Bemessungsgrundlage bei Teilzeitarbeit aufgrund von Betreuungspflichten.
Gleichzeitig unterstreicht die Tatsache, dass sichere Bindungen ein positives Bildungsumfeld schaffen, die Linie des Familienverbandes, Eltern und Familien in dieser Erziehungsarbeit über Informationen und Diskussion zu unterstützen. Der vielfach aus wirtschaftlichen Erwägungen resultierenden Tendenz, Kinder möglichst früh in öffentliche Betreuungseinrichtungen unterzubringen, ist entgegenzuhalten, dass die gemeinsamen ersten Jahre für eine Bindung zwischen Eltern und Kind unersetzlich sind und die Kinder nicht nur psychisch sondern auch physisch, wie die Resilienzforschung zeigt, stärken.