Katholischer Familienverband: Steuerreform bringt Micky-Maus-Beträge für Familien
Lt. Studie machen Familien mit Kindern 28% der Einkommensbezieher aus, sie erhalten aber 34% der Entlastungen. „Bezogen auf alle Einkommensbezieher haben Familien mit Kindern ein höheres Einkommen als der Durchschnitt. Das ist leicht nachvollziehbar, weil auch die große Zahl der Pensionisten mit niedrigem Einkommen enthalten ist“. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Durchschnittlich profitieren durch die Tarifreform zwei steuerzahlende Eltern mehr als ein Pensionistenhaushalt.
Hauptkritikpunkt des Katholischen Familienverbandes ist die Tatsache, dass das Steuersystem weiterhin fast keine Rücksicht darauf nimmt, wie viele Menschen von einem Einkommen leben müssen. Aus der Tabelle 2 auf Seite 12 der Studie ist zu entnehmen: „Mehrpersonen-Haushalte ohne Kinder werden genau gleich entlastet wie Familien mit drei oder mehr Kindern.“ Das Fazit von Familienverbands-Präsident Alfred Trendl: „Wer familienfreundlich sein will, soll Eltern und ihre Kinder entlasten, wenn diese Entlastung gleich hoch ist wie bei Haushalten ohne Kinder, werden diese Familien gerade nicht steuerlich unterstützt. Kinder sind dieser Steuerreform ziemlich gleich.“
Ohne den angewendeten Durchschnittssteuersatz anzuführen, kommen die Verfasser auf 85 Euro pro Kind und Jahr (S. 14 der Studie); verteilt auf die Monate kommt man nahezu genau zu dem Mick-Mausbetrag den der Katholische Familienverband von vorneherein berechnet hat: 6,50 Euro pro Monat und Kind,“ so Trendl und weiter: „Die Studie belegt auch, dass – die einzige Familienentlastung , nämlich der Kinderfreibetrag – aus bürokratischen Gründen nur zur Hälfte in Anspruch genommen wird,“ so Trendl und fordert – wie auch die Autoren der Studie - eine Vereinfachung für Familien bei der Steuererklärung.