Katholischer Familienverband trauert um seinen Altpräsidenten Helmuth Schattovits
Als Präsident des Katholischen Familienverbandes forderte Schattovits u.a. vier Jahre Pensionsanspruch für Pflege und Betreuung, eine regelmäßige Valorisierung der Familienleistungen, die Familie in der Verfassung zu verankern und trat entschieden gegen die Benachteiligung von Mehrkindfamilien auf. Nachhaltiger Erfolg in seinem Bemühen um die Anerkennung von Familienleistungen wurde ihm mit der Einführung des Kinderbetreuungsgeldes 2002 beschieden. Auf seine Initiative hin wird die Betreuung eines Kindes in den ersten Jahren abgegolten und ist zudem pensionsbegründend.
Lasst uns träumen! lautet der Titel des Beitrages, den Helmuth Schattovits vor zwei Jahren für das „Lesebuch der Zukunft“ des Katholischen Familienverbandes schrieb. Bis zuletzt war der „Vater des Kinderbetreuungsgeldes" davon überzeugt, dass erfolgreiche Familienpolitik generationenübergreifend und nachhaltig erfolgen muss. Seine Vision im Lesebuch der Zukunft: Die Familienpolitik erfolgt ganzheitlich als spirituelle Gesellschaftspolitik; sie kommt von einem Lastenausgleich zu einem Leistungsausgleich, gemeinschaftliche und integrative Wohnformen wie die von ihm mitbegründete Wohnform B.R.O.T. ("Beten-Reden-Offensein-Teilen") setzten sich verstärkt durch, und es werden über das Bruttoinlandsprodukt hinaus Maßstäbe für den Zustand und Entwicklung der Gesellschaft definiert.
Helmuth Schattovits war Vater von vier Kindern und Großvater von 13 Enkelkindern.
1982 ernannte die österreichische Bischofskonferenz Helmuth Schattovits zum Leiter des Institutes für Ehe und Familie, 1994 wurde er Gründer und langjähriger Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF). In dieser Funktion prägte und gestaltete er die österreichische Familienpolitik nachhaltig. Mit seiner Forderung und Umsetzung einer evidenz-basierten Familienpolitik hat er den familienwissenschafltichen Forschungsbereich in Österreich etabliert und vorangetrieben.
Er war auch innerkirchlich engagiert, ein „Fan“ von Papst Franziskus, und mit seiner Frau gemeinsam bis 1987 Mitglied des päpstlichen Rats für Familien.
Bis zuletzt stand Helmuth Schattovits dem Familienverband mit seiner familienpolitischen Expertise als Impulsgeber zur Verfügung. „Mit ihm verliert der Katholische Familienverband einen engagierten Christen und familienpolitischen Visionär, der seiner Zeit stets voraus war“, so Alfred Trendl.
V.l.n.r. Helmuth Schattovits mit Alfred Trendl und dem damaligen Familienminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der 10-Jahres Feier des Kinderbetreuungsgeldes.
Credit: KFÖ/Beer
Kapitel aus dem Lesebuch der Zukunft zum Nachlesen: