Bildungstests in Kindergärten und Volksschulen: Auf den Anfang kommt es an!
Sie verweist in dem Zusammenhang darauf, dass es auch im Rahmen der derzeitigen Reformpläne versäumt wird, der Elementarpädagogik die Bedeutung zuzumessen, die dieser als erste institutionalisierte Bildungsstätte zukommt. „Das Vorschreiben von Potentialanalysen, Bildungskompass und Qualitätsrahmen bedeutet noch nicht, dass Kinder dadurch besser gefördert werden. Vielmehr ist zu befürchten, dass das ohnehin schon zeitraubende Dokumentieren und punktuelle Diagnostizieren und Leistungsfeststellen an allen Ecken unseres Bildungssystems auch im Kindergarten wichtige Zeitressourcen für wesentlichere Aufgaben bindet“, so die Befürchtung der Bildungsexpertin. Zudem stellt sich für Ebenberger die Frage, wer diese Tätigkeiten übernehmen sollte? Ihre Kritik: Die Politik hat es bislang nicht geschafft, die Bedeutung der Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen durch eine angemessene und den anderen Pädagoginnen und –pädagogen gleichgestellte tertiäre Ausbildung anzuerkennen und für eine Besser- und Höherqualifizierung zu sorgen. „Wie kann überhaupt ein Bildungssystem funktionieren, für das von der Elementarbildung bis zur tertiären Ausbildung DREI Ministerien zuständig sind?“ fragt Ebenberger.
Für sie stellt sich die Frage nach dem „Davor“, wenn Kinder bereits in der Volksschule Defizite aufweisen: „Die Eltern müssen in ihrer wichtigen Rolle gesellschaftliche Stärkung erleben und diese selbstbewusst und kompetent in der Unterstützung der kindlichen Entwicklung umsetzen. Sie sind als gleichwertige Partner aller späteren Miterziehungs- und Unterrichtsverantwortlichen ihrer Kinder anzusehen“, so ihre Forderung.
Vielleicht wäre es allgemein ein Schritt in die richtige Richtung, wenn jede Bildungsstätte wieder stärker darin unterstützt wird, ihre eigentliche Kernkompetenz umzusetzen: die Eltern in der Bindung und Erziehung der Kinder, den Kindergarten in der Entwicklung der sozialen Kompetenzen und der Weiterentwicklung des Sprachlichen, Kreativen, Motorischen …. . Experten aus anderen Bereichen mögen diese Arbeit durch ihre ergänzenden Tätigkeiten unterstützen. „Zeit und Ressourcen müssen endlich beim Kind ankommen“, so Ebenberger abschließend.