Katholischer Familienverband zum Weltflüchtlingstag: Gemeinsam Leben gestalten ist besser als Angst!
„Österreichische Familien übernehmen eine Patenschaft für geflüchtete Familien für die Dauer eines Jahres und unternehmen mit ihnen familienrelevante Tätigkeiten“, so Kernthaler-Moser und erklärt: „Dadurch sollen die geflüchteten Familien einen Überblick bekommen, wie der Alltag für Familien in Österreich funktioniert und von den Erfahrungen ihrer Patenfamilie profitieren: So kennt diese die tollsten Spielplätze im Grätzel, kann einen guten Kinderarzt empfehlen oder niederschwellig Fragen zu Schule und Kindergarten beantworten“. Auf der anderen Seite profitiert auch die Patenfamilie und lernt Menschen aus anderen Ländern und mit anderen Religionen kennen “Durch die Arbeit an unserem Projekt wurde uns bewusst, dass diese Treffen oftmals der einzige Kontakt zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen ist“, so Kernthaler-Moser und wünscht sich mehr derartige Schnittstellen: „Ich glaube, das ist der beste Weg, um Integration zu fördern und Vorurteile abzubauen“, ist ihre Überzeugung.
Aktuell befindet sich der Projektdurchlauf in Wien im Endspurt: „Wir freuen uns schon sehr auf unser Abschlussfest im Juli“, so Kernthaler-Moser. Ein weiteres Projekt startet aktuell in St. Pölten: „Hier sind wir gerade auf der Suche nach Patenfamilien, machen Sie mit – es ist eine tolle und bereichernde Erfahrung“, so die Vizepräsidentin. Bei der Vermittlung der Familien spielt das Alter der Kinder eine große Rolle: „Die Teilnahme soll sich gut in den Familienalltag integrieren lassen. Verstehen sich die Kinder, finden meist auch die Eltern schnell ein Gesprächsthema“, so die Vizepräsidentin.
Ungewiss ist die Zukunft des Projekts in Wien: „Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Finanzierung für 2018 im Großraum Wien, wir würden auch gerne nächstes Jahr wieder an 10 Flüchtlingsfamilien passende Patenfamilien vermitteln“, so Kernthaler-Moser und fordert die Politik anlässlich des Weltflüchtlingstages auf: „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Stimmung kippt und sich eine flüchtlingsfeindliche Haltung durchsetzt“. Für sie ist es unbestritten, dass die Flüchtlingskrise nur gemeinsam gelöst werden kann und alle Akteure der EU an einem Strang ziehen müssen. „Der aktuelle Zuzug ist sicherlich eine Herausforderung, darum braucht es nicht nur ausreichend Mittel, um die hier aufgenommenen Menschen gut zu integrieren, sondern auch Maßnahmen, um der Bevölkerung klar zu machen, dass im Normalfall von den nach Österreich geflüchteten Menschen keine Gefahr ausgeht: „Persönliches Kennenlernen ist dabei das Wichtigste um Ängste abzubauen. Darum gehören Projekte, die ein Miteinander ermöglichen - in welcher Form auch immer - unbedingt gefördert und unterstützt“, so ihre Forderung an die Politik.
Sie wollen eine Patenschaft übernehmen?
Interessierte Familien im Raum St. Pölten, die sich vorstellen können eine Patenschaft zu übernehmen, finden Informationen zum Projekt unter
https://www.familie.at/site/niederoesterreich/presse
Eine konkrete Anmeldung oder Anfrage für ein unverbindliches Informationsgespräch bzw. Termine der Infoabende kontaktieren Sie bitte Eva Lasslesberger,
Mail: info-noe@familie.at oder unter Tel. 02742/35 42 03