Familien nicht gegeneinander ausspielen!
„Es ist die wichtigste Aufgabe des Sozialstaats jene zu unterstützen, die – aus welchem Grund immer –, selber kein ausreichendes Einkommen erzielen“, so Trendl und appelliert an die neue Regierung, dieser Aufgabe weiterhin nachzukommen: „Insbesondere Kinderarmut dürfen wir nicht zulassen!“.
Der Präsident des Familienverbandes warnt vor einer unqualifizierten Vermischung von Sachthemen und widerspricht Schulmeister: „Die Aussage, Familien würden erst ab einem Gehalt von 2.500 Euro vom Steuerbonus profitieren ist schlichtweg falsch! Dies bestätigt ein kurzer Blick auf jeden Steuerrechner.“ Trendl begrüßt den geplanten Steuerbonus für die Kinder als steuerliche Familienmaßnahme ausdrücklich: „Familien mit einem Einkommen von 2.500 Euro Brutto als Gutverdiener zu bezeichnen, ohne zu berücksichtigen, wie viele Menschen von diesem Einkommen leben, ist realitätsfremd“, so Trendl und rechnet vor: „Einem Alleinverdiener mit zwei Kindern und einem Brutto-Einkommen von 2.500 Euro bleiben etwa 1.800 Euro im Monat. Davon müssen vier Menschen leben. Hier von Gutverdienern zu sprechen ist fast schon zynisch. Natürlich gehören diejenigen entlastet, von deren Einkommen mehrere Menschen leben.“
Der Präsident des Familienverbandes warnt vor einer Neiddebatte auf Kosten der Familien und macht darauf aufmerksam, dass es eine Reihe von Familien gibt, die überhaupt erst durch die Einkommensteuer in die Armutsgefährdung rutschen. „Natürlich muss die Benachteiligung aufgrund sozialer Unterschiede abgefangen werden! Beim Steuerbonus geht es aber um die horizontale Steuergerechtigkeit, und hier dürfen Familien nicht gegeneinander ausgespielt werden. Bei steuerlichen Maßnahmen für Familien hat Österreich großen Nachholbedarf, wir liegen im OECD-Vergleich auf einem der letzten Plätze“, schließt Trendl.