Ministerin Bogner-Strauß im „ehe und familien“ Interview: „Wir müssen nicht alles in vier Monaten erledigen“.
Für Sparmaßnahmen zugunsten einer Budgetkonsolidierung hat sie Verständnis. „Wir müssen alle ein bisschen sparen. Mein Ressort trifft es bei den Familienberatungsstellen mit einer Million Euro.“ Die Beratungen sollten effizienter gestaltet werden und man denke vorerst nicht daran, Familienberatungsstellen zu schließen, so die Ministerin. Konkrete Pläne darüber, wie diese Einsparungen erzielt werden können, gibt es auch noch keine. Kürzungen kann Bogner-Strauß auch im Bereich Kinderbetreuung nicht ausschließen. Für den Ausbau der Kinderbetreuung sind lediglich 1.000 Euro budgetiert: „Die Zahl im Budget ist ein symbolischer Tausender. Wie hoch sie im Endeffekt sein wird, weiß ich am Ende der Verhandlungen“, so die Familienministerin, die ihre persönliche Schmerzgrenze in diesem Bereich nicht verraten will. Auch Bedarfserhebungen sind für die Quereinsteigerin schwierig: „Schauen wir nach Oberösterreich. Oberösterreich führt Betreuungskosten ein und da gibt es Kindergärten, wo Eltern ihre Kinder plötzlich wieder abmelden.“ Bogner-Strauß verweist darauf, dass in den vergangen zehn Jahren unglaublich viel Geld in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert wurde – ohne nennenswerte spürbare Auswirkung auf den Arbeitsmarkt: „Studien zeigen, dass die Vollzeitarbeit bei Frauen in dieser Zeit sogar zurückgegangen ist.“ Im Sinne einer besseren Vereinbarkeit plädiert sie für einheitliche Herbstferien: „Da bin ich doppelt dafür, als Mutter und als Politikerin.“
Dass es in Wien zu monatelangen Wartezeiten bei der Zuerkennung des Kinderbetreuungsgeldes komme, kann sie nicht nachvollziehen. „Wenn es noch solche Fälle gibt, dann können das nur Einzelfälle sein.“ Ebenso wenig beunruhigt sie die Tatsache, dass die Zahl der Kindesabnahmen steigt und in Wien und der Steiermark jedes 100. Kind nicht bei seinen Eltern lebt: „Ich denke, es wird Gründe dafür geben“, so die Familienministerin.
Bogner-Strauß verrät der Mitgliederzeitung des Katholischen Familienverbandes auch, wie sie persönlich den Spagat zwischen Politik und Familie schafft: „Ich versuche so oft wie möglich bei den Kindern in Graz zu sein und schaue, dass ich nie mehr als drei Nächte pro Woche in Wien schlafe“, so die dreifache Mutter, die ihre Aufgabe für die kommenden fünf Jahre pragmatisch sieht: „In der Politik gilt es für neue Herausforderungen Lösungen zu finden“, so die Steirerin.
Das ganze Interview finden Sie auf unserer Homepage www.familie.at in der aktuellen Ausgabe von "ehe und familien" auf den Seiten 8/9.