Alfred Trendl fordert im oe24.tv Talk mehr Väterbeteiligung
Trendl kritisierte, dass die Vereinbarkeit meist nur auf die Frauen reduziert wird, wichtig sei die Einbeziehung der Väter. „Vater sein- verpass nicht die Rolle deines Lebens“ ist der Slogan der aktuellen Kampagne des Katholischen Familienverbandes: „Man kann sich um die eigenen Kindern kümmern solange sie zwischen 0 und 20 Jahre alt sind und diese Zeit geht schnell vorbei“, weiß Trendl aus eigener Erfahrung. Umfragen zeigen auch, dass Männer gerne mehr Zeit für Ihre Kinder hätten. Für Trendl ist ein Schlüssel für bessere Vereinbarkeit eine gestiegene Väterbeteiligung: „Vom Männerforscher Erich Lehner haben wir im Katholischen Familienverband kürzlich gelernt, dass amerikanische Unternehmen einen Papamonat sogar als effizienter als ein Incentive Seminar ansehen“, so Trendl in der Diskussion und verweist auf die enormen Vorteile, die eine gute Vereinbarkeit für ein Unternehmen mit sich bringt: „Als erfolgreiches Unternehmen heutzutage noch kein aktives Karenzmanagement zu haben, ist schon fast fahrlässig“, so Trendl.
Die Kritik nur die fehlenden Kinderbetreuungsplätze seien für die Frauenerwerbsquote verantwortlich weist Trendl zurück. Die Sprecherin des Frauenvolksbegehrens Andrea Hladky kritisierte zudem die kurzen Öffnungszeiten der Katholischen Kindergärten. „Da hat sich bereits viel verbessert, Statistiken zeigen aber auch dass dadurch die Vollzeitarbeit bei Frauen nicht gestiegen ist“ so Trendl. Ein Faktencheck bei der Katholischen St. Nikolausstiftung zeigt: Es gibt unterschiedliche Betreuungsmodelle, Kinder im Ganztagsmodell können je nach Bedarf der Eltern und Verfügbarkeit den Kindergarten zwischen 40 und 50 Wochenstunden besuchen, es gibt maximal 25 Schließtage zusätzlich zu den gesetzlichen und kirchlichen Feiertagen.
Im Zuge der Diskussion um eine Arbeitszeitverkürzung thematisierte Trendl die hohe Anzahl an Überstunden die geleistet werden: „Das Problem ist, dass Betriebswirte oft die Köpfe zählen, die in einem Unternehmen arbeiten. Weniger Mitarbeiter gelten als effizient. Dass diese Arbeitnehmer dann aber oft viel mehr Überstunden machen wird nicht gesehen“, so der Familienverbandspräsident über eine weitere Belastung für Eltern.
Die Sendung nachsehen können Sie hier:
http://www.oe24.at/tv/talk-live/Kind-und-Karriere-Die-grosse-Diskussion/334679772