Kinderbetreuung: Qualität vor Quantität!
Die Einigung sieht für die nächsten vier Jahre nun 142,5 Millionen Euro pro Jahr vom Bund vor. Dafür erhöhen die Länder ihren Kofinanzierungs-Beitrag von rund 28 auf 38 Millionen Euro pro Jahr. Ursprünglich wollte die Bundesregierung ihren Beitrag für Kindergarten-Ausbau, Gratis-Kindergarten und Sprachförderung von 140 auf 110 Millionen Euro pro Jahr senken.
Für Zielvorgaben seitens des Bundes was Öffnungszeiten und Schließtage der Einrichtungen betrifft, hat der Präsident des Katholischen Familienverbandes Verständnis: „.Die Öffnungszeiten der Kindergärten nach den regionalen Bedürfnissen zu richten, ist sicher richtig. Es kann aber nicht sein, dass die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren, vom Wohnort abhängig ist.“ Trotzdem muss für den Präsidenten des Familienverbandes in der Kleinkindbetreuung die Devise: „Qualität vor Quantität“ gelten. „Eltern werden sich dann mit gutem Gewissen für eine Betreuungseinrichtung entscheiden, wenn Qualität und Betreuungsschlüssel stimmen“, ist Alfred Trendl überzeugt und fordert für Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsschlüssel von 1: 4. „Wenn Kleinkinder außerhäuslich betreut werden, darf eine Kinderpädagogin nicht für mehr als 3-4 Kinder verantwortlich sein.“
Zudem sei wichtig, dass jene Familien, die einen Betreuungsplatz wollen und brauchen, auch ein entsprechendes, qualitätsvolles Angebot vorfinden. „Gemeinden dürfen, um etwaige Vorgaben erfüllen zu können, auf Eltern aber keinen Druck ausüben, Betreuungsplätze in Anspruch zu nehmen; ebenso wenig dürfen Förderungen von familiennahen Betreuungsformen wie beispielsweise Tageseltern zugunsten institutioneller Plätze gestrichen werden“, so der Präsident des Katholischen Familienverbandes.