Katholischer Familienverband zum nationalen Bildungsbericht: Bildung und Betreuung zur Chefsache machen!
Ein weiteres großes Anliegen ist dem Familienverband der Ausbau der Ganztagsschulen unter der Bewahrung der Wahlfreiheit: „Es muss genug Angebote geben um die Vereinbarkeit zu erleichtern, doch sollten diese nicht zum Zwang werden“, so Ebenberger. Sie begrüßt daher den Ausbau der ganztägigen Schulformen, fordert aber mehr Durchlässigkeit: „Die mit dem Besuch einer Ganztagsschule verbundenen Kosten sind eine erhebliche Belastung für Familien mit wenig finanziellen Ressourcen und mehreren Kindern“, weiß Ebenberger, die jahrelang als Direktorin einer Neuen Mittelschule tätig war. Ihr Ansatz: „Wir müssen darauf achten, dass nicht genau jene Familien ausgeschlossen werden, für die eine Ganztagsschule ein ganz wichtiger Beitrag für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn sein könnte“. Sie regt eine Staffelung der Kosten oder gesamte Übernahme an. Ausdrücklich begrüßt sie die Einbeziehung der Horte: „Hier wird wie in den Schulen sehr gute Arbeit geleistet und für viele Familien passt die flexible Variante mit Halbtagsschule und Hort einfach besser, auch das sollte man fördern“, so Ebenberger. Vor diesem Hintergrund befürwortet sie auch die angedachte Änderung im Bildungsinvestitionsgesetzes, in dem die Bevorzugung der verschränkten Form der Ganztagsschule wieder eingeschränkt werden sollte und statt dessen Schulformen mit getrennter Abfolge von Unterricht- und Betreuung stärker berücksichtigt werden sollen: „Nicht für jedes Kind eignet sich die verschränkte Form und viele wollen am Nachmittag auch ihren außerschulischen Aktivitäten nachgehen und manche Kinder brauchen auch einfach ein wenig Ruhe und Zeit für sich am Nachmittag“, kann Ebenberger diesen Ansatz befürworten.
Für sie steht fest: „Wahlfreiheit und eine aktive Schulpartnerschaft sind wichtige Pfeiler in unserer Bildungslandschaft. Eltern wissen meist sehr gut, was ihr Kind braucht und auch die Lehrkräfte und der Elternverein können die Bedürfnisse an ihrem Schulstandort zumeist sehr gut beurteilen“, ist ihre Überzeugung, mit der sie eine Lanze für die aktive Schulpartnerschaft bricht.
Positiv ist für Ebenberger auch der Fokus, der im nationalen Bildungsbericht der auf die Förderung beruflicher Bildung gelegt wird. „Hier braucht es noch mehr Förderungen aber auch eine Imagekampagne, um die Lehre aus ihrem noch immer eher negativ besetzten Bild herauszuholen“, so Ebenberger und verweist auf den derzeitigen Fachkräftemangel: „Gute Lehrkräfte sind gefragt, wichtig ist vor diesem Hintergrund aber die Professionalität der Ausbildner“, fordert sie mehr Fokus auf diesen Bereich der Bildung.
Nun erwartet Ebenberger, dass dem vorgelegten Bildungsbericht konkrete Maßnahmen folgen werden: „Wir müssen Bildung zur überparteilichen Chefsache machen, bei der die Kinder und deren Zukunft im Mittelpunkt stehen“, so ihr Appell.
Neben der Bildung möchte sich der Schularbeitskreis des Katholischen Familienverbands künftig auch stärker dem Bereich der Betreuung widmen: „Auch hier sehen wir viel Handlungsbedarf, wenn es etwa um den Betreuungsschlüssel oder Verdienst und Ausbildung der Pädagog/innen geht“, kündigt Ebenberger ein weiteres zukünftiges Schwerpunktthema an.