Tag der Arbeit – Arbeitslosigkeit senken und Familien helfen
„Der Tag der Arbeit sollte dazu genutzt werden, auch Familienarbeit und Ehrenamt gesellschaftlich wertzuschätzen“, stellt Trendl fest. Er kritisiert, dass unter Arbeit meist ausschließlich Erwerbsarbeit verstanden wird. „Arbeit ist ein viel weiterer Begriff, es ist damit nicht ausschließlich bezahlte Erwerbsarbeit gemeint. Auch Familienarbeit und Ehrenamt bringen eine Erhöhung des Bruttosozialprodukts und kommt allen zugute. Dabei ist es unerheblich, ob sich Eltern in Liebe um ihre Kinder kümmern, die Freiwillige Feuerwehr bereit steht oder Menschen sich in vielen sozialen Bereichen engagieren.“
Dass der Faktor Arbeit durch den Familiensteuer-Bonus Plus für Familien deutlich steuerlich entlastet wurde und durch die kommende Steuerreform weiter sinken wird, sei laut Trendl uneingeschränkt zu begrüßen. Das neue, laut Regierung Anfang 2020 in Kraft tretende Einkommensteuergesetz, sollte die steuerliche Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter ausbauen, etwa durch die lohnnebenkostenfreie Übernahme von Kinderbetreuungskosten durch den Arbeitgeber.
Die relativ hohe Teilzeitquote in Österreich sei auf viele unterschiedliche Motive zurückzuführen und laut Trendl der Beweis dafür, dass nicht nur Erwerbsarbeit zähle. Meist wird freiwillig in Teilzeit gearbeitet – aus je unterschiedlichen Motiven. Es sei definitiv nicht Aufgabe der Politik, die Menschen hier zu bevormunden und vorzuschreiben, wieviel jeder und jede Einzelne zu arbeiten habe.
Trendl: „Die Teilzeitquote ist ein Zeichen dafür, dass Menschen eben nicht immer Vollzeit erwerbstätig sein wollen. Die eigenen Kinder selber zu betreuen, ist ein, aber keinesfalls der einzige Anlass für Teilzeit. Hier sollte nicht aus ideologischen Gründen der Zugang zum gewünschte Beschäftigungsausmaß erschwert werden.“