Katholischer Familienverband zum Kopftuchverbot für Lehrerinnen: Dieser Vorschlag geht zu weit!
„In der Schule sollen Kinder in erster Linie Kinder sein dürfen und nicht in ihrer Religion unterschieden werden“, ist ihre Meinung. Auch in der Unterstufe hält sie ein Verbot für angebracht: „Hier betrifft es sehr viele Mädchen, die sich oft noch nicht im Klaren sind, was für eine weitreichende Entscheidung das Anlegen eines Kopftuches ist“, befürchtet Ebenberger und weist darauf hin, dass sich ein Kopftuch in vielen Fällen sehr schwer wieder ablegen lässt und dieser Schritt mit vielen Diskussionen bis hin zum Mobbing verbunden sein kann.
Bei ausgebildeten Pädagoginnen sieht die Bildungsexpertin dies allerdings anders: „Ich gehe davon aus, dass sich erwachsene Frauen sehr wohl frei entscheiden können. Diese Entscheidung den Lehrerinnen abzusprechen finde ich ist eine Diskriminierung und ein Rückschritt für die Religionsfreiheit. Zudem verpflichten sich Pädagoginnen ohnehin zur Einhaltung des österreichischen Bildungs- und Lehrplans mit allen Zielen sowie dem entsprechenden Wertekatalog“, so Ebenberger.
Für sie schließt sich eine Vorbildfunktion mit Kopftuch nicht automatisch aus: „Im Gegenteil, ich finde es wichtig, dass es auch Vorbilder mit Kopftuch gibt, die gerade die muslimischen Schülerinnen bestärken, ihre eigenen Karriereziele zu verwirklichen“, hofft Ebenberger und appelliert an die Bundesregierung: „Bitte in dieser Debatte nicht alles über einen Kamm scheren. Kleine Mädchen und Pubertierende zu schützen ist gut und richtig, erwachsenen Frauen und Pädagoginnen darf diese Entscheidung schon selbst zugetraut werden!“