Katholischer Familienverband zur Bildung: Es darf keine Corona Verlierer unter den Schüler/innen geben!
Betreffend Matura zeigt sich der Familienverband zufrieden mit der präsentierten Lösung: „Es wichtig, dass Maturant/innen die Chance bekommen, einen regulären Abschluss zu machen. Die heute vorgestellte Variante ist ein guter Mittelweg der in guter Zusammenarbeit mit der Schülervertretung erarbeitet wurde“, so Ebenberger und wünscht allen Maturanten/innen gutes Gelingen. Für die Bildungsexpertin haben sich die Jugendlichen heuer besonders viele Kompetenzen angeeignet: „Eigentlich zeigt dieser Maturajahrgang eine besondere Reife; immerhin können die Schüler/innen beweisen, dass sie neben den wichtigen digitalen Kompetenzen vor allem autonom und selbstverantwortlich arbeiten können. Das ist doch ein großartiges Zeichen der Reife!“ so Ebenberger und lobt besonders den Dialog zwischen Bildungsministerium und der Schülervertretung.
Kein Kind darf zurückgelassen werden
Ebenberger begrüßt ausdrücklich die Bemühungen des Ministeriums, Kinder aus jenen Familien, für die Laptops und Internetzugang keine Selbstverständlichkeit darstellen, besser zu unterstützen: „Es gibt erste Initiativen für Leihlaptops, das sollte unbedingt forciert werden“, lobt sie die Bemühungen und gibt zu bedenken: „Nahezu in jeder Familie entstehen jetzt durch das Home Schooling zusätzliche Kosten. Während Betriebe bei der Einrichtung von Home Office Plätzen gut unterstützt werden, wird es bei Familien als selbstverständlich betrachtet, dass Internet und mobile Geräte in ausreichender Anzahl und Qualität vorhanden sind“, so Ebenberger. Astrid Ebenberger appelliert an die Bundesregierung: „Bitte bedenken Sie diese Faktoren und überlegen Sie eine Maßnahme, wie auch Familien in dieser Zeit schnell und unbürokratisch unterstützt werden können.“
Sitzenbleiben abschaffen!
Für die Vizepräsidentin ist auch klar, dass es in Zeiten von Corona andere Maßstäbe für die Benotung und Versetzung der Schüler/innen geben muss: „Wir dürfen nicht zulassen, dass zu den belastenden Veränderungen, denen die meisten Kinder jetzt ausgesetzt sind auch noch Notenstress und Angst vor dem Sitzenbleiben dazukommen“, sagt Ebenberger und appelliert an Bildungsminister Heinz Faßmann: „In dieser Ausnahmesituation dürfen wir kein Kind zurücklassen! Wir wünschen uns daher, dass es in diesem besonderen Corona-Schuljahr kein Sitzenbleiben gibt.“
Schule ist nicht nur Bildung, sondern auch Betreuung
Neben dem Abschluss fordert der Familienverband Planbarkeit für Eltern von Kindern mit Betreuungsbedarf: „Es ist klar, dass es derzeit schwer möglich ist, ein fixes Datum für die Schulöffnung anzugeben. Aber jene Eltern, die erwerbstätig sind und keine Möglichkeit zum Home Office haben, brauchen Planbarkeit“, stellt Ebenberger klar. Eltern dürften in keine Zwickmühle gebracht werden. Derzeit besuchen nur rund ein Prozent der Kinder die Notbetreuung, wenn es wirklich nicht anders geht. „Wir müssen davon ausgehen, dass diese Zahl steigt, wenn die Wirtschaft Schritt für Schritt hochgefahren wird. Eltern brauchen dann aber die Gewissheit, dass ihre Kinder gut betreut und versorgt sind“, ist Ebenberger überzeugt. Sie spricht sich auch für einen zusätzlichen Förderunterricht für jene Kinder aus, die eine Notbetreuung in Anspruch nehmen oder deren Eltern mit der Förderung zu Hause, aus welchen Gründen auch immer, überfordert sind. „Es gibt viele Gründe warum es derzeit schwierig werden kann – in jeder Familie. Es ist ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein diese Angebote in Anspruch zu nehmen, scheuen Sie nicht davor zurück“, so die Vizepräsidentin. „Wichtig ist, dass Sie gut durch diese Zeit kommen und es am Beginn des neuen Schuljahres keine Corona-Verlierer gibt und die Kluft zwischen gut geförderten Kindern und jenen, die über wenig Unterstützung verfügen nicht noch größer wird“, so Ebenberger.
Lehrer/innen und Familien leisten Unglaubliches
Die Vizepräsidentin bedankt sich auch bei den Lehrer/innen und den Familien für ihren Einsatz. „Alle leisten derzeit Unglaubliches. Auch Eltern und Lehrkräfte sind in diesen Zeiten systemrelevant. Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Lehrer/innen auch Eltern sind, die neben ihrer pädagogischen Arbeit im Home Office auch ihre eigenen Kinder beschulen. Und was wir jetzt schon ganz besonders sehen, ist die gegenseitige gestiegene Wertschätzung und Kooperation“, weiß Ebenberger, die an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule in Wien/Krems unterrichtet. Sie findet, dass es eine große Leistung aller war, so schnell auf digitales Lernen umzustellen und sieht auch Chancen in dieser Entwicklung: „Die Schüler/innen haben jetzt die Chance an der Kompetenz zu arbeiten, lernen zu lernen – dafür kann diese Zeit gut genützt werden“, so die Bildungsexpertin. Allerdings sind ihr die Schwierigkeiten sehr wohl bewusst: „Diese Situation stellt alle Betroffenen vor große Herausforderungen. Ich möchte mich bei allen für ihr großartiges Engagement bedanken“, so die Vizepräsidentin und richtet eine Botschaft an die Kinder und Jugendlichen und besonders an deren engagierte Vertreter/innen: „Ihr könnt stolz auf euch sein. Ihr habt euch innerhalb kürzester Zeit auf die Situation eingestellt und leistet damit einen großen Beitrag zu Eindämmung dieser Corona Pandemie und damit für die gesamte Gesellschaft!“