Katholischer Familienverband zum internationalen Tag der Familie: Wiedersehen mit Oma und Opa muss nicht automatisch ein Risiko bedeuten!
„Die Warnung an die Enkelkinder ihre Großeltern nicht in Gefahr bringen, ist zu kurz gegriffen. Oft ist den Verantwortlichen gar nicht bewusst, was sie mit so einer Verallgemeinerung auslösen“, so Ebenberger. Sie begrüßt und befürwortet die Maßnahmen der Bundesregierung in den ersten Wochen des Lockdowns. Jetzt, nach acht Wochen, fordert sie aber ein Umdenken, wenn es um den Kontakt zwischen den Generationen geht: „Hier zu verallgemeinern halte ich für falsch. Was ist eine Großmutter? Es gibt Großmütter, die jünger sind als so mancher spätberufene Vater“, sagt Ebenberger und appelliert an die Familien, sich bei der Wiederaufnahme der Kontakte zwischen den Generationen nicht zu sehr verunsichern zu lassen.
„Gerade innerhalb der Familie kann man von einem hohen Verantwortungsbewusstsein der handelnden Personen ausgehen.“
Ebenberger ist überzeugt, dass uns das Thema Corona noch länger begleiten wird und sagt: „Wir können die Generationen nicht dauerhaft voneinander separieren.“
Dabei hat die Bildungsexpertin Ebenberger auch die bevorstehenden Schulöffnung im Auge: „Die geplante Schulöffnung im Schichtsystem stellt viele Eltern und insbesondere Mehrkindfamilien unverändert vor große Herausforderungen.“ Da ist in vielen Familien die Unterstützung durch die Großelterngeneration unverzichtbar; dasselbe gilt für die bevorstehenden Sommerferien: „Oft ist die Betreuung durch die Großeltern bereits fix eingeplant. Jetzt wo möglicherweise andere Urlaubs- und Betreuungsangebote in der Schwebe sind und viele Eltern coronabedingt ihren Urlaub vielleicht schon aufgebraucht haben, ist die Betreuung durch die Großeltern besonders wichtig!“
Der Katholische Familienverband hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kontakt zwischen den Generationen zu fördern: Um während des Lockdowns mit den Großeltern Kontakt zu halten, wurde die Initiative „Schreib mal wieder“ initiiert. In den kommenden Wochen wird auch der Omadienst in einzelnen Diözesen wieder langsam hochgefahren, um den ohnehin krisengeplagten Familien bei der Betreuung ihrer Kinder zur Seite zu stehen: „Natürlich muss in jedem Fall individuell abgewogen werden, ob das Risiko eingegangen werden kann oder nicht“, ist Ebenberger überzeugt und wünscht sich einmal mehr, eine Rückkehr zum Hausverstand.