Katholischer Familienverband zum geplanten Ethikunterricht: Ethik und Religion nicht gegeneinander ausspielen!
Die derzeit vereinzelt auftretende Kritik an der geplanten Einführung kann Vizepräsidentin Astrid Ebenberger nicht nachvollziehen: „Es ist völlig überflüssig, dass der Ethikunterricht gegen den Religionsunterricht ausgespielt wird, wie es derzeit passiert, sondern es muss uns darum gehen, allen Kindern und Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit Fragen der Ethik zu ermöglichen“, so die Bildungsexpertin. In der Diskussion empfiehlt sie eine Auseinandersetzung mit den Religionslehrplänen „Wer behauptet, Kinder, die den Religionsunterricht besuchen, bekämen keine Ethik vermittelt, hat sich noch nicht mit den aktuellen Lehrplänen auseinandergesetzt und sollte dies dringend tun“, rät Ebenberger, die als Lehrende an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule in Wien/ Krems arbeitet.
„Religion ist ein Pflichtfach von dem man sich ab 14 Jahren vom Unterricht selbst und ohne Einverständnis der Eltern abmelden kann“, stellt Vizepräsidentin Ebenberger klar. Wenn dennoch eine hohe Zahl an Schüler/innen den Religionsunterricht besucht, ist das für Ebenberger ein Zeichen, dass dieser sehr wohl aktuell und zeitgemäß ist und auch von den Schüler/innen geschätzt wird.
Eine Meinung, die Andrea Kahl, Mitglied des Schularbeitskreises des Familienverbandes und Religionslehrerin, teilt: „Selbstverständlich werden aktuelle Themen wie derzeit die Corona Krise und prinzipielle Themen wie Anfang und Ende des Lebens im Unterricht behandelt, “erzählt sie aus der Praxis.
Die Implementierung eines verpflichtenden Ethikunterrichts für diejenigen, die keinen Religionsunterricht besuchen, erfüllt eine langjährige Forderung des Katholischen Familienverbandes, so die Vizepräsidentin und verweist auf die erfolgreichen Schulversuche dazu. „Damit haben jetzt alle Jugendlichen die Chance, sich mit elementaren Fragen des Lebens auseinanderzusetzen, das kann nur positiv sein“, so Kahl und Ebenberger unisono.