Katholischer Familienverband dankt Kardinal Christoph Schönborn
Hervorheben möchte Trendl den Einsatz des Kardinals zur Klärung und Aufarbeitung der Missbrauchsfälle durch kirchliche Mitarbeiter: „Hier hatte ich wirklich das Gefühl, es gibt ernsthafte Bestrebungen solchen Verbrechen innerhalb der Kirche nachzugehen und in Zukunft zu vermeiden.“ Trendl begrüßt die durch Schönborn gesetzten Schritte zur Prävention weiterer Missbrauchsfälle und ist überzeugt, dass die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission auch Vorbildwirkung für weltliche Einrichtungen hatte. „Ich denke, dass Kardinal Schönborn gemeinsam mit der Bischofskonferenz maßgeblich dafür verantwortlich war, dass ein Umdenken in der Katholischen Kirche stattgefunden hat. Für das Thema Missbrauch ist deutlich mehr Bewusstsein da, es gibt Präventionsmaßnahmen und Opfer werden ernst genommen“, so Trendl.
Fünf Aufmerksamkeiten
Für christliche Paare und ihre Seelsorger sind die von Schönborn verfassten „Fünf Aufmerksamkeiten“ eine wesentliche Handreichung: Darin wendet sich der Kardinal direkt an geschiedene Christ/innen und legt ihnen nahe, die Beziehung zum früheren Ehepartner, zu den Kindern, zur Kirchengemeinde und zum eigenen Glauben zu klären, bevor die Kommunion wieder empfangen wird. „Schönborn zeigte damit eine große Offenheit im Umgang mit in zweiter Ehe Lebenden“, so Trendl und würdigt generell das realistische und lebensnahe Familienverständnis des Kardinals: „Schönborn hat im Laufe seiner Amtszeit immer wieder deutlich gemacht, dass er dem Idealbild der Familie – Zusammenleben der Eltern mit ihren Kindern – folgt, aber auch Verständnis hat für andere Familienkonstellationen, die sich im Laufe eines Lebens - nicht immer gewollt - ergeben“, so der Präsident des Katholischen Familienverbandes. Diese Überlegungen prägten nicht nur die österreichische Kirche, sondern finden sich auch im Lehrschreiben amoris laetitia von Papst Franziskus, welches die individuelle Verantwortung der in zweiter Ehe Lebenden betont. Dies war mit ein Grund, dass Kardinal Schönborn dieses für die Weltkirche bedeutsame Dokument 2016 in Rom erstmals präsentieren durfte.
Kardinal Schönborn im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbandes der ED Wien im Jahr 2016.
Unterstützung in politischen Fragen
Auch innenpolitisch meldete sich Schönborn immer wieder aktiv zu Wort, wenn es um die Interessen der Familien ging. So begrüßte Schönborn die steuerliche Berücksichtigung von Kindern durch den Familienbonus, kritisierte andererseits Kürzungen im Familienbereich und unterstützte damit die Arbeit des Familienverbandes. „Hier konnten wir uns als größte überparteiliche Familienorganisation immer der Unterstützung durch die Bischöfe, allen voran Schönborn, sicher sein“, erinnert sich Trendl an fallweise turbulente Zeiten. In Schönborns Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz fällt auch die Einführung der Woche für das Leben, die seit 2010 im Juni abgehalten wird. Immer wieder äußerte sich die Bischofskonferenz unterstützend für die Ungeborenen und insbesondere um die Anliegen von Menschen mit Down Syndrom. „Ich möchte im Namen des Katholischen Familienverbandes dem Kardinal für sein vielfältiges Wirken für Familien in Kirche und Gesellschaft danken“, so Alfred Trendl.
Gute Gesprächsbasis mit Nachfolger Lackner
„Wir freuen uns sehr, dass der amtierende Familienbischof Franz Lackner zum neuen Vorsitzende der Bischofskonferenz gewählt wurde“, sagt Familienverbandspräsident Alfred Trendl. „Mit ihm verbindet uns eine sehr gute Gesprächsbasis. Er hat stets ein offenes Ohr für die Familienangelegenheiten und unterstützt uns aktiv in unserer Arbeit“, so Trendl. Er wünscht dem neuen Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz alles Gute und Gottes Segen für die neue Aufgabe.