In einer Zeit, in der Fertigprodukte Erdbeeren zu Weihnachten und Orangen im Sommer möglich machen, berücksichtigt die erfahrene Kochbuch-Autorin Maria Drewes das natürliche Angebot der heimischen Gärten und schlägt für jede Jahreszeit die passenden Gerichte vor – für den Alltag ebenso wie für Feste wie Ostern oder Weihnachten. Sie bricht eine Lanze für das notwendigen Ritual der Tischgemeinschaft, denn Essen dient nicht nur der Gesundheit, es soll auch Genuss bereiten und das Gemeinschaftserlebnis fördern. Dazu bietet dieses Familienkochbuch zahlreiche Anregungen.
Maria Drewes war lange Hauswirtschaftslehrerin an der Fachschule für Sozialberufe in Tirol. Sie ist Referentin in der Erwachsenenbildung und Autorin mehrerer Kochbücher, darunter der Bestseller „Das Knödelbuch„ (7. Auflage) und „Tiroler Küche„ (11. Auflage).
Tiroler Zelten
Fruchtmasse: je ½ kg Dörrbirnen, Feigen und Rosinen, je ¼ kg Dörrpflaumen, Wal- und Haselnüsse, je 1/8 kg Aranzini, Zitronat und Pignoli, 1 Päckchen Zeltengewürz, 1 KL Zimt, ½ KL Nelkenpulver, ¼ l Rum
Brotteig: ¾ kg Roggenmehl, ¾ kg Weizenbrotmehl, 4 dag Germ, 1 EL Zucker, ca. 1 l Wasser, je 1 EL Kümmel und Fenchel, je ½ EL Anis und Koriander, 1 EL Salz – 1 Ei zum Bestreichen
1. Am Vortag die Fruchtmasse vorbereiten und zugedeckt warm stellen: Dörrbirnen halbweich kochen, Feigen und Dörrpflaumen heiß waschen, abtropfen lassen und alles klein schneiden. Die Rosinen gut waschen, abrinnen lassen und zugeben. Aranzini und Zitronat fein wiegen, mit den Pignolien, Nüssen, Gewürzen und Rum zugeben und gut mischen.
2. Am Vorabend auch das Brotmehl mischen und warm stellen.
3. Am nächsten Tag Brotteig bereiten: Im Mehl ein Grübchen machen, Germ hineinbröseln, mit Zucker und etwas handwarmem Wasser breiig anrühren, mit Mehl bedecken und gehen lassen, bis das Mehl an der Oberfläche rissig ist. Das Dampfl leicht unter das Mehl heben, Gewürze untermischen und mit dem restlichen lauwarmen Wasser einen mittelfesten Teig anmachen, gut durchkneten und gehen lassen. Der Teig ist beim Kneten sehr klebrig, trotzdem kein weiteres Mehl zugeben. Brotteig gut gehen lassen und mehrmals zurückdrücken.
4. Backofen auf 210° vorheizen.
5. Vom aufgegangenen Brotteig ein Viertel für die Hülle beiseite geben. Den restlichen Teig mit der Fruchtmasse bindig abkneten, beliebig viele Laibe teilen (die Masse reicht für ca. 6 1 – kg – Laibe). Den noch vorhandenen Teig für die Hülle entsprechend teilen, kleine Laibchen formen und nochmals gehen lassen. Inzwischen auch die Brot – Frucht – Massen einzeln durchkneten und Laibe oder Wecken formen. Die Teiglaibchen für die Hülle dünn ausrollen, mit Wasser bestreichen, den Zelten darin einschlagen, mit dem Schluss nach unten auf ein befettetes Blech legen und zugedeckt 15 Minuten gehen lassen. Den Zelten mit versprudeltem Ei bestreichen, Luftlöcher einstechen, evtl. mit Mandeln oder Erdäpfeldruck verzieren und in das Rohr schieben. Nach 10 Minuten Backzeit auf 180° zurückschalten und weitere 40-50 Minuten fertig backen.
* Es gibt reichere und sparsamere Mischungen. Als die feinste und reichhaltigste Besonderheit gilt der "Boznerzelten".
Apfelbrot
Fruchtmasse: 75 dag geraspelte Äpfel, 15 dag Rosinen, 15 dag geschnittene Feigen, 15 dag gehackte Nüsse, 5 dag gewiegtes Aranzini, 15 dag Rohzucker, 1 KL Zimt, 1 Msp. Nelkenpulver, 4 EL Rum
Brotmasse: 1/2 kg Weizenmehl oder Weizenvollmehl, 1 Backpulver, 1 Ei, ½ KL Salz
1. Die Zutaten der Fruchtmasse mischen und mehrere Stunden zugedeckt durchziehen lassen.
2. Die restlichen Zutaten zur Fruchtmasse mischen, kurz durchkneten, in zwei befettete Kastenformen füllen und bei 190° eine Stunde backen.
* Aus der Masse können auch 3 Laibe geformt werden. Nach der halben Backzeit kann man sie mit Kaffee bestreichen.