Österreich: kinderreich – zukunftsreich?
Die Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes Steiermark, Sissi Potzinger war am 6. und 7. Mai beim 4 Demografieforum der Europäischen Kommission in Brüssel, wo u.a. neben den Geburtenraten die unterschiedlichen Familienformen dargestellt wurden: die große Zahl der Kinder (80 %) lebt mit beiden Elternteilen in einem Haushalt – fast drei Viertel der europäischen Kinder haben verheiratete Eltern. Die gleichwertige Vielfalt der Kinderbetreuung wurde intensiv diskutiert.
Die Äußerung von Familienminister Mitterlehner, dass in jedem Fall die Krippenbetreuung besser als die Betreuung in der Familie ist, ist nicht gerechtfertigt. Die Eltern sollen ohne materielle Zwänge entscheiden, was für sie besser ist – wichtig ist, dass es der Familie gut geht – das Wohlergehen der Familie ist maßgebend! Unterschiedliche Modelle sollen gleichwertig unterstützt werden – die ebenbürtige ideelle und materielle Wertschätzung für unterschiedliche Familienmodelle ist im Sinne der echten Wahlfreiheit für die Familien unverzichtbar!
Wesentlich ist eine Lebensbetrachtung bezüglich der Intensität von Arbeitsleistung – wir fordern daher auch für Österreich – ähnlich wie in Großbritannien - eine Langzeitstudie: Grundlage muss die Anerkennung der 3 Arten von Arbeit sein: Erwerbs-, Familien-und ehrenamtliche Arbeit wird im Lauf den Lebens unterschiedlich intensiv geleistet. Familien brauchen eine bessere Einteilung der Arbeit und der Zeit – es gilt, die „rush hour“ vor allem im Leben junger Mütter und Väter zu entschärfen! Zeit ist ein wesentlicher Faktor für das Wohlergehen der Menschen – nicht alle wollen und können Kinderbetreuung, Karriere und Beziehungspflege gleichzeitig schaffen – sie brauchen die Freiheit, lebensphasenspezifische Prioritäten zu setzen.
In Österreich entsteht oft der Eindruck, dass Kinder vor allem ein Stressfaktor und Karrierekiller sind. Kinder bedeuten in erster Linie Freude und Lebensglück!Weiters wiederholt Sissi POTZINGER im Sinne der Wahlfreiheit junger Eltern anlässlich des Internationalen Tages der Familie am 15. Mai die Forderung des Katholischen Familienverbandes nach Abschaffung der Zuverdienstgrenze beim KINDERBETREUUNGSGELD – auch im Sinne der Generationengerechtigkeit: Beim Pflegegeld gibt es keine Zuverdienstgrenze!
Beim Demografieforum in Brüssel wurde folgendes best practice vorgestellt: Sachsen hat die höchste Geburtenrate Deutschlands, großartige Bildungsangebote für die Jugend, die höchste Dichte an Kinderkrippen und ein zusätzliches Familiengeld für diejenigen, die ihre unter 3jährigen Kinder selbst betreuen – dadurch werden unterschiedliche Betreuungsmodelle optimal gefördert.
Erleichterung Steuerfreibetrag: Familie & Steuerrecht
Es gibt viele Familien, die keine Lohnsteuer zahlen; Mittelstandsfamilien zahlen allerdings ohne Berücksichtigung der Kinderzahl gleich viel Lohnsteuer wie ihre KollegInnen ohne Unterhaltsverpflichtungen – es muss zu denken geben, dass in Österreich jede 2. Akademikerin kinderlos bleibt, weil die Rahmenbedingungen nicht ideal sind; (in Frankreich zum Beispiel bezahlen Familien ab 3 Kindern keine Lohnsteuer) – wir fordern daher den von der Finanzministerin in Aussicht gestellten Steuerfreibetrag von 7000 Euro für jedes Kind – selbstverständlich auch für Alleinverdienerfamilien! Aktuelle Steuertipps des KFÖ: www.familie.at/aktionstag.
Zukunftsmodell Familienkarenz – nicht nur Mütter und Väter, sondern auch andere Familienangehörige sollen in Karenz gehen können, um junge Eltern zu entlasten. Kinder brauchen möglichst viel Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit!
Ein Familienwahlrecht ist aus unserer Sicht ein weiterer positiver Impuls: Wir fordern nach dem Prinzip „one man – one vote“ ein Wahlrecht für alle österreichischen StaatsbürgerInnen -Eltern sollen für ihre unter 16jährigen Kinder das Stimmrecht erhalten – dadurch würden junge Familien endlich das ihnen gebührende politische Gewicht erhalten - immerhin sind Kinder am längsten von den Auswirkungen politischer Entscheidungen betroffen!
Last but not least unser „ceterum censeo“: Alle öffentlichen Familienleistungen müssen jährlich valorisiert werden – die Nichtvalorisierung der Familienbeihilfe und des Kinderbetreuungsgeldes haben für die Familien einen effektiven Kaufkraftverlust von über 25% gebracht. Budgetknappheit darf nicht ausgerechnet bei den Familien zu Sparmaßnahmen führen!
Österreich muss ins Gelingen von Familie – in ihrer Vielfalt – investieren und einen bunten Teppich der Möglichkeiten ausrollen, damit mehr junge Menschen ihren Kinderwunsch auch realisieren.
KINDERLACHEN IST ZUKUNFTSMUSIK!!!!
Für Rückfragen steht unsere Vorsitzende Frau Sissi Potzinger gerne unter
0664/3942364 zur Verfügung!