Omas und Opas zu vermieten
„Das Großeltern-Sein hat uns total gefehlt“, erinnert sich Madeleine Bernzen (59). Denn: Ihre Tochter war mit dem Enkerl weggezogen. Übrig bleiben: Eine unerfüllte Oma und unausgelasteter Opa. Daraufhin hat das Paar beschlossen, seine Babysitt-Kenntnisse mit anderen Familien zu teilen und als Leih-Großeltern zu arbeiten.
Wie 50 andere Grazer sind die zwei Lehrer nun im „Pool“ des „Opa-/Oma Dienstes“ des Katholischen Familienverbandes. Seit 25 Jahren vermittelt dieser Großeltern als Babysitter. „Viele davon sind vor Kurzem in Pension gegangen und haben eine sinnvolle Beschäftigung gesucht“, sagt die Leiterin Eveline Kölbl. Und: Deren Dienste sind sehr gefragt. „Nach dem Schulstart gibt es wieder viele Anfragen“, so Kölbl. „Weil die Nachfrage groß ist, suchen wir laufend neue Leute“, sagt Kölbl. Wer hier Babysitter sein möchte, kann sich melden (siehe unten).
Die Vorteile liegen auch für Eltern auf der Hand. Die Kinderbetreuung kann auch kurzfristig vereinbart werden. Im Idealfall wird eine Oma oder ein Opa einer Familie zugeteilt, damit ein Vertrauensverhältnis entsteht. Und: Oft will man keinen Babysitter, der selbst noch Teenager oder Student ist und sich möglicherweise die Nächte um die Ohren schlägt. „Eltern wollen jemand mit Erfahrung, der mit vollem Einsatz bei der Sache ist“, sagt Elfi Guggi-Pachler vom Eltern-Kind-Zentrum. Dieses ist für die Ausbildung der Babysitter zuständig: Jeder muss den achtstündigen Kurs „Oma/Opa Update“ absolvieren. Erste-Hilfe steht genauso am Programm wie pädagogisches Wissen.
Den Kurs besuchen auch viele Großeltern „privat“, weil er den Familien inhaltlich und steuerlich nutzen kann (siehe links). „Großeltern sind oft verunsichert, wenn sie lange Zeit kein Kleinkind betreut haben“, sagt Guggi-Pachler. „Wir geben ihnen Sicherheit.“
Kurse für Babysitter bieten einige Einrichtungen an.
Das Eltern-Kind-Zentrum bietet eigens für Großeltern
das „Oma/Opa Update“ an, das für die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten gültig ist. Nächster Termin: 12. Oktober. Dauer: acht Sunden.
Infos: Tel. 0316/ 37 81 40.
Der Oma-Opa Dienst des Katholischen Familienverbandes sucht Verstärkung für sein Team aus Babysittern. Kontakt: (0316) 8041-398
Bericht in der Woche am 18. September 2013