Jahreshauptversammlung am 22. April 2022 im Schloss St. Martin
„Kinderlachen ist Zukunftsmusik!“ Mit diesem, ihrem Motto blickt Sissi Potzinger, die im Internationalen Jahr der Familie 1994 den Vorsitz des steirischen Familienverbandes übernahm, dankbar auf 28 Jahre familienpolitische Lobbyarbeit der Steiermark zurück. Dass sie eine passionierte und leidenschaftliche Familienlobbyistin war und ist, bestätigten auch die anwesenden politischen RepräsentantInnen. Landtagspräsidentin Manuela Khom war ebenso ins Bildungshaus Schloss Martin gekommen wie Landtagsabgeordnete Barbara Riener, Familienstadtrat Kurt Hohensinner und Alfred Trendl, der Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs. Im Bildungshaus Schloss Martin fand am 22. April 2022 die Jahreshauptversammlung des Familienverbandes Steiermark mit Neuwahl statt.
„Kinder sind nicht Kostenfaktor und Karrierekiller sondern ein doppelter Gewinn. Sie bedeuten Lebensbereicherung und sind die sichtbar gewordene Liebe“, so die Überzeugung von Potzinger. Mit dieser Einstellung setzte sie sich für die Erhöhung der Familienbeihilfe, die Berücksichtigung der Kinder im Steuerrecht, die Gleichbehandlung von Familien- und Erwerbsarbeit oder die Beibehaltung des arbeitsfreien Sonntags ein, engagierte sie sich für den umfassenden Schutz des Lebens oder organisierte hochkarätig besetzte Konferenzen und Tagungen in Graz.
Sissi Potzinger, die nach 28 Jahren für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung stand, vertritt den Katholischen Familienverband und damit die österreichischen Familien weiterhin im Verwaltungsrat der COFACE Families of Europe, der Konföderation der Familienorganisationen in der Europäischen Gemeinschaft.
Weil ich nicht will, dass es in der Familienpolitik so bleibt wie es ist, möchte ich als Vorsitzende des Familienverbandes Steiermark die steirische Familienlandschaft ein wenig mitgestalten, so Cornelia Pernkopf. Sie möchte dagegenhalten, dass Familien nicht wie homogen gewachsene Fichten einer Monokultur mit gleichen Ausgangsbedingungen, Bedürfnissen und Bodenverhältnissen betrachtet werden. „Familien sind keine Monokultur, sondern ein Mischwald. Durch ihr reiches Bodenleben sind Mischwaldfamilien Garanten für die Biodiversität und einen gesicherten Grundwasserspiegel an Menschlichkeit, Solidarität und Zeit füreinander“, ist Pernkopf überzeugt. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass die Unterschiedlichkeit von Familien auch von der Politik verstanden wird und die verschiedenen Lebenskonzepte von Familien in Bezug auf Betreuungsart und Betreuungsdauer nicht jenen zum Vorwurf gemacht werden, die auf einen Krippenplatz verzichten, weil sie Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen. Wenn es kein Verständnis mehr dafür gebe, dass Menschen ihre Selbstverwirklichung am Dienst an den eigenen Kindern, den Armen, den Alten und Kranken sehen, sei das eine gefährlich Entwicklung. Wenngleich sie wisse, dass die Lobbyarbeit für Familien eine dornige sei, sehe sie es als ihre Aufgabe, auf die bleibenden Werte in unserem Leben hinzuweisen.