Mehr Steuerfreiheit für Familien
GRAZ. Der Wunschkatalog des Katholischen Familienverbandes Steiermark ist groß. Und er ist, wie Obfrau Sissi Potzinger betont, berechtigt. Es gäbe, meint Potzinger, anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums des Familienverbandes Steiermark, „zu wenig Wertschätzung für Familie“. Einer der Hauptkritikpunkte des Familienverbandes, der auf Initiative von Altbischof Weber gegründet wurde und heute sein Jubiläum in der Stadtpfarrkirche Graz ab 17h mit einem Symposion feiert: Die Nicht-Valorisierung des Kinderbetreuungsgeldes seit zehn Jahren. „Der Wert hat sich um ein Viertel reduziert. Das ist eine Geringschätzung der Familienleistung. Wem würde es einfallen, Pensionen nicht zu valorisieren?“ fragt Potzinger.
Eine weitere Forderung des Familienverbandes ist Steuergerechtigkeit für Alleinverdiener. „Die derzeitige Situation ist unbefriedigend, weil nur außerhäusliche Betreuung absetzbar ist. Es muss auch die Betreuung durch die Familie wertgeschätzt werden“, wünscht sich Potzinger Wahlfreiheit. Aus diesem Grund wäre mehr Steuerfairness nötig: „Es sollen nicht Familienformen gegeneinander ausgespielt werden, sondern Familien in ihrer Vielfalt gestärkt werden. Dafür brauchen wir aber ein Steuerrecht, das familiale Unterhaltsverpflichtungen berücksichtigt. Ein Familienvater zahlt heute gleich viel Steuer wie ein kinderloser Single“, hofft Potzinger auf Finanzministerin Fekter. Sie tritt für einen Freibetrag von 7000 Euro im Jahr ein.
Kleine Zeitung
Samstag, 24.11.2012